UNTEN LINKS
Was könnte man in neun Minuten nicht alles machen? Ein Spiegelei braten und essen. Mal kurz mit dem Rad zum Bäcker fahren. Zwei Zeitungsartikel lesen. Den Müll runterbringen. Einen Knopf annähen. Die Küche wischen. Oder: Beifall klatschen. Aber dazu muss man CDU-Parteitagsdelegierter sein, sonst macht es keinen Spaß und wird nicht im Fernsehen übertragen. Erfahrungen mit dem Beifallsregelwerk aus der DDR können nicht schaden. Wer die Nuancen zwischen starkem, anhaltendem, lang anhaltendem, stürmischem und rhythmischem Beifall zu unterscheiden weiß, kann der eintönigen CDU-Parteitagsdramaturgie ein bisschen Abwechslung verschaffen. Wie wäre es mit Hochrufen und Sprechchören? »8 - 9 - 10 - Klasse« oder »Es lebe die Christlich-demokratische Union«? Neun Minuten sind eine lange Zeit, daraus kann man doch mehr machen, Leute! Und wenn der Beifall dann länger dauert als neun Minuten, ist es auch nicht weiter schlimm. Es gibt ja keine Obergrenze! ott
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.