Pest - noch immer eine Gefahr

In Asien, Afrika sowie in Nord- und Südamerika tritt die Krankheit auch heute sporadisch auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Im Lateinischen bedeutet »pestis« so viel wie Seuche oder Verderben. Tatsächlich gab es in der Geschichte kaum eine andere Infektionskrankheit, die unter den Menschen so viel Angst verbreitete wie die Pest.

Heute unterscheidet man drei charakteristische Verlaufsformen der Erkrankung, die alle durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst werden: Beulenpest, Lungenpest, Pestsepsis. Die mit über 80 Prozent häufigste Form der Infektion ist die durch Flohstiche übertragene Beulenpest, die auch im 14. Jahrhundert in Europa wütete. Nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis sechs Tagen bekommen die Betroffenen hohes Fieber und Kopfschmerzen und leiden unter einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. In der Nähe des Flohstichs entzünden sich die Lymphknoten. Sie schwellen zu extrem schmerzhaften Beulen von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser an, die aufgrund innerer Blutungen blauschwarz gefärbt sind. Daher rührt der Name Schwarzer Tod für die mittelalterliche Pest.

Unbehandelt verläuft die Pest in mehr als der Hälfte aller Fälle tödlich. Wird die Erkrankung jedoch rechtzeitig erkannt, lässt sie sich heute gut mit Antibiotika behandeln. Auch ein Impfstoff gegen die Beulenpest ist seit längerem vorhanden. Doch die Immunität währt hierbei nur drei bis sechs Monate. Da die Impfung außerdem zu schweren Nebenwirkungen führen kann, wird sie, wenn überhaupt, nur bei besonders gefährdeten Personen angewandt.

In Europa und mithin auch in Deutschland gilt die Pest inzwischen als ausgerottet. Nicht so in Asien, Afrika und Amerika. Hier sorgt sie örtlich immer wieder für Aufruhr und hat in Gebieten, in denen die hygienischen Bedingungen sehr schlecht sind, mitunter den Charakter einer Epidemie. So wie 1994 in der westindischen Stadt Surat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählte dort über 6300 vermutete und 234 erwiesene Pestfälle. 56 Menschen fielen dem Erreger zum Opfer, dessen Virulenz glücklicherweise nur gering war.

Zwischen 1978 und 1992 wurden laut WHO 1451 tödliche Pestfälle gemeldet. Zu den 21 betroffenen Ländern gehörten übrigens auch die USA, wo am Anfang der Infektionskette häufig der Präriehund steht. Im November 2008 trat die Pest in Uganda auf. Im darauffolgenden Jahr erkrankten im Nordwesten Chinas elf Menschen an der hochansteckenden Lungenpest, die durch Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Der bislang letzte Pestausbruch ereignete sich auf der Insel Madagaskar. Ende 2013 starben hier 20 Menschen an den Folgen der Lungenpest. mak

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