Antibiotika ohne Ende

Alarmierende Untersuchung in Mecklenburg-Vorpommerns Putenmast

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwerin (dpa/nd). Antibiotika-Behandlungen sind nicht nur in der Hähnchen- sondern auch in der Putenmast an der Tagesordnung. Das hat eine Untersuchung der Behörden in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern ergeben. Von 34 überprüften Betrieben mit mehr als 300 Tieren haben demnach 33 Antibiotika in den drei betrachteten Mast-Durchgängen eingesetzt. Nur einer der acht Biobetriebe in der Untersuchung kam ohne aus, sagte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) gestern in Schwerin. Biobetriebe dürfen einmal je Mastdurchgang Antibiotika verabreichen. In den konventionellen Betrieben lagen die meisten Betriebe bei drei bis acht Behandlungen. Die Skala reichte bis zu 14 Antibiotika-Gaben in einem Mastdurchgang, der bis zu 21 Wochen dauert. Backhaus zufolge sind die Puten-Unternehmen, wie zuvor bereits die Hähnchenmäster, aufgefordert worden, Pläne zur Verringerung des Antibiotika-Einsatzes aufzustellen. Nötig sei vor allem eine hohe Stallhygiene. Aber auch die Gesundheit der Elterntiere, die Arbeit der Brütereien und die Futtermittelhersteller müsse man in den Fokus nehmen. Die meisten Antibiotika-Gaben würden nämlich in der ersten bis dritten Lebenswoche nötig. Wenn die Jungtiere bei den Mästern ankommen und Krankheitssymptome zeigen, müssten sie behandelt werden. Ein zweiter Höhepunkt der Antibiotika-Gaben zeichne sich bei der Futterumstellung ab, so der Landwirtschaftsminister.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal