CDU-Politiker: Schengen ohne Griechenland
Flüchtlingspolitik des Landes in der Kritik
Berlin/Gödöllö (dpa/AFP/ND). Angesichts Hunderter von Flüchtlingen, die Griechenland entgegen den Vereinbarungen der sogenannten Schengen-Staaten nach Deutschland weiterreisen lässt, hat der CDU-Politiker Günter Krings Athen in der »Rheinischen Post« zum Austritt aus dem Verbund aufgefordert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wies die Forderung zurück. »Dafür gibt es keine Rechtsgrundlage«, sagte de Maizière bei einem Treffen der EU-Innenminister im ungarischen Gödöllö. Zugleich bekräftigte er die Ablehnung der Bundesregierung zum Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens. De Maizière hatte am Mittwoch einen einjährigen Abschiebestopp für Asylbewerber erlassen, die aus Griechenland nach Deutschland gekommen sind. Er hatte dies mit menschenunwürdigen Zuständen in griechischen Flüchtlingslagern begründet. »Griechenland ist in einer schwierigen Situation. Es ist nicht nur die Zahl der Flüchtlinge, die das Land an den Rand der Überforderung bringt.« Griechenland müsse den Abschiebestopp zu Verbesserungen nutzen, forderte der Innenminister. »Wer eine Schengen-Außengrenze hat, trägt für die ganzen Staaten, die im Schengen-System sind, eine besondere Verantwortung.« Wenn ein von Griechenland geplanter Zaun an der Grenze zur Türkei dazu beitrage, dann »will ich das aus deutscher Sicht nicht kritisieren«.
Kommentar Seite 4
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.