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Berlin feierte die Einheit

Festmeile, Festtagsreden und das Ende einer Ausstellung

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND). Rund 100 000 Menschen feierten am Wochenende auf der Festmeile am Brandenburger Tor den 20. Jahrestag der deutschen Einheit. Auf drei Bühnen traten insgesamt 400 Künstler aus acht Bundesländern auf, darunter der BAP-Sänger Wolfgang Niedecken sowie Edo Zanki und Wolfgang Ziegler. Vor dem Reichstag war gestern Abend (nach Redaktionsschluss) ein »künstlerischer Blumenstrauß« zur Erinnerung an die Wiedervereinigung geplant, ebenso eine Rede von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Bilder auf Videogroßleinwänden sollten an die Einheitsfeier vor 20 Jahren am Brandenburger Tor und am Reichstag erinnern. Erwartet wurden auch Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU). Zum Abschluss sollte ein Feuerwerk in den Abendhimmel steigen.

Am Samstag hatten Senat und Abgeordnetenhaus mit einem Festakt im Parlament die Wiedervereinigung gewürdigt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zollte den DDR-Bürgerrechtlern Respekt und lobte ihren Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. »Sie hatten keine Ämter und Mandate, und doch haben sie Geschichte geschrieben.« Wowereit lobte jene, die vor 20 Jahren die Einheit der Stadt organisiert hatten, insbesondere den sogenannten Magi-Senat aus Magistrat (Ost) und Senat (West). Es sei eine »gigantische Aufbauleistung gewesen«, eine getrennte Infrastruktur, Verwaltung und medizinische Versorgung zusammenzuführen. Es stimme aber auch: »Am 3. Oktober 1990 war schon längst spürbar, dass der Vereinigungsprozess für viele Berliner mit großen Enttäuschungen begann.« Viele hätten ihre Arbeit verloren. »Aber die meisten haben das Beste aus der Situation gemacht und sich teilweise völlig neu erfunden«, sagte Wowereit. Diese »großartige biografische Leistung« verdiene Respekt.

Das Jubiläumswochenende brachte aber auch das Ende für die viel beachtete Ausstellung »Friedliche Revolution 1989/90« auf dem Alexanderplatz. Heute wird sie abgebaut, nachdem sie in eineinhalb Jahren von über zwei Millionen Besuchern gesehen wurde. Der Organisator, die Robert-Havemann-Gesellschaft, hätte die Schau gern bis zum 25. Jubiläum stehen lassen, doch der Bund wollte dafür kein Geld mehr spendieren.

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