Grubenunglück in China: 87 Tote

Methangasexplosion in Kohlebergwerk

  • Lesedauer: 2 Min.
Beim schwersten Bergwerksunglück in China seit zwei Jahren sind mindestens 87 Menschen ums Leben gekommen. 21 Kumpel waren am Sonntag noch unter Tage eingeschlossen, nachdem eine Methangasexplosion das Kohlebergwerk in Hegang im Nordosten des Landes erschüttert hatte.

Harbin (AFP/ND). Die Schlagwetterexplosion nahe Hegang in der Provinz Heilongjiang ereignete sich nach Behördenangaben in der Nacht zum Sonnabend in rund 400 Meter Tiefe. Zum Zeitpunkt der Katastrophe arbeiteten 528 Bergleute in der Kohlegrube, von denen sich die meisten nach einer Warnung vor erhöhten Gaswerten in Sicherheit bringen konnten.

In einer ersten Reaktion wurden der Leiter des Bergwerks sowie sein Stellvertreter und der leitende Ingenieur laut Presseberichten entlassen. Die Arbeitssicherheitsbehörde wurde mit einer Untersuchung des Vorfalls beauftragt. Auch die Staatsanwaltschaft kündigte Ermittlungen zu möglicherweise kriminellen Nachlässigkeiten beim Betreiben des zu den größten Kohlegruben des Landes gehörenden Bergwerks an.

Die Kohlebergwerke Chinas gelten als die gefährlichsten der Welt. Viele Zechen halten sich aus Kostengründen nicht an die Vorschriften. Offiziellen Angaben zufolge kamen in China allein 2008 mehr als 3200 Arbeiter bei Grubenunglücken ums Leben, die Dunkelziffer dürfte allerdings höher liegen.

Eine häufige Ursache für Schlagwetterexplosionen wie jetzt in Hegang ist das Entweichen von Methangas. Seit einigen Jahren versuchen die chinesischen Behörden, die Zechen zu modernisieren und vor allem das Entweichen von Methan unter Kontrolle zu bringen. Alljährlich stellt Peking umgerechnet rund 200 Millionen Euro an Subventionen zur Verfügung, damit die Bergwerksbetreiber in moderne Technologien investieren. Auch gibt es eine Regierungskampagne zur Schließung illegal betriebener Bergwerke, in denen sich die meisten Unglücke ereignen. Angesichts der weit verbreiteten Korruption bei den lokalen Behörden laufen sie jedoch häufig ungehindert weiter.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Dieser Artikel hat Formatierungen

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.

Zwischenüberschrift 1

Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!

Zwischenüberschrift 2

Leadtext: Ich bin gespannt wie der wohl rauskommen wird, also, ich meine: Die Formatierung

Blockquote: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen.

  1. Numbered List
  2. Eintrag
  3. Zewitrag
  4. Drewitrag
  • Bullet List
  • Eintrag
  • Zweitrag
  • Dreitrag
Unterstützen über:
  • PayPal