Linke lesen

Alle Veranstaltungen in Interim und linXXnet während der Leipziger Buchmesse

Das »nd« wird in Leipzig sein. Doch in diesem Jahr haben wir uns entschieden, keinen Stand auf dem Messegelände zu organisieren, sondern unseren eigenen Weg zu gehen. Mit einem nd-Stand sind wir am Donnerstag und Freitag, jeweils von 10 bis 15 Uhr, direkt vor dem Hauptbahnhof auf dem Kleinen Willy-Brandt-Platz zu finden. Am Samstag finden Sie uns zur selben Zeit an der Grimmaischen Straße/Ecke Ritterstraße. Gut ausgestattet mit unserer Literaturbeilage, einer Zeitung zu unserer aktuellen Kampagne und vielem mehr, wollen wir dort mehr Menschen auf das »nd« aufmerksam machen und für unsere Zeitung, egal ob gedruckt oder digital, begeistern. Wir freuen uns auch über Besuch von Leserinnen und Lesern. Daher ist das »nd« in diesem Jahr ohne Eintrittskarte zu erreichen. In Bus oder Bahn können Interessierte dann erst einmal im »nd« stöbern, bevor sie sich von der Flut an neuen Büchern, Debatten und Eindrücken auf dem Messegelände beeindrucken lassen. Zudem haben wir über das Fahrgastfernsehen Werbung mit unserer aktuellen Kampagne zu den Schwerpunkten während der Messetage geschaltet.

»Leipzig liest« in Interim und LinXXnet

Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns am vielfältigen politischen Programm im Interim und LinXXnet (siehe Infokasten). LinXXnet ist eine Gruppe von Menschen, die linke Politik, an zwei Orten in Leipzig (Interim und LinXXnet) in großer Bandbreite gestalten und Kooperationspartner des »nd«.
Im Interim eröffnet das Programm zur Messe bereits am Mittwochabend mit der Vorstellung der beeindruckenden Autobiografie der türkischen anarchistischen Feministin Pinar Selek, die leider wegen eines internationalen Haftbefehls, den das Erdoğan-Regime gegen sie angestrengt hat, nicht selbst an der Lesung teilnehmen konnte.

Haarwuchs ist politisch, weiß Franziska Setare Koohestani, die sich selbst als »Hairy Queen« bezeichnet. Sie konstatiert: Unser Umgang mit Körperbehaarung hat wenig mit Hygiene und Körperpflege zu tun, sondern vielmehr mit den patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Normen, die unsere Gesellschaft verinnerlicht hat. Sie präsentiert ihr Buch am Donnerstagabend.

Ebenfalls am Donnerstag stellt Autor Luca Mael Milsch seinen Roman »Sieben Sekunden Luft« vor, in dem seine Protagonistin Selah sich mit sich, ihrer Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Leben auseinandersetzt und ihre eigene Geschichte sucht. Abgelöst wird Milsch von Lydia Meyer, die der Frage nachgeht: Was wären wir ohne Zweigeschlechterordnung? Sie stellt ihr Buch »Die Zukunft ist nicht binär« vor.

Am Freitag eröffnet Loel Zwecker den Abend mit »Die Macht der Machtlosen«. Er stellt die unbekannten Veränderer der Welt vor. Sie legten »von unten« den Grundstein für die Abschaffung der Sklaverei, das Ende des Feudalsystems und der Unterdrückung der Frauen. Loel Zwecker erzählt die Geschichte von den ersten Aktivisten bis heute und gibt den Namenlosen eine Stimme.

Ebenso aktuell, aber nicht so historisch geht es beim Herausgeber*innen-Kollektiv von »Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird« zu. Sie setzen sich mit der Konjunktur rund um die Debatte zu »Clankriminalität« auseinander. Dieses Buch unternimmt eine kritische Bestandsaufnahme aus kriminologischen, rechtswissenschaftlichen, soziologischen und feministischen Perspektiven: Wer ist gemeint, wenn von »Clans« gesprochen wird?

Nicht weniger spannend wird es dann am Samstag im Interim mit Michael-Alexander Lauter und Klaus Lederer. Während Lauter in die Zeit des Nationalsozialismus eintaucht und die spannende Fluchtgeschichte seines Schwiegervaters Hans Lauter erzählt, stellt sich Lederer einer sehr drängenden Frage: Ist Linkssein aus der Zeit gefallen, wo doch die Welt in einer akuten Krise steckt? Oder ist die sozialistische Idee nicht die Antwort für progressive Veränderung? Er stellt sich mit seinem Buch »Mit links die Welt retten« dieser Frage.

Den Abschluss am Sonntag gestalten drei hochkarätige Slam-Poet*innen (Linux Wedemeyer, Boris Flekler und eine Überraschungsgästin). Durch den Abend moderiert Autorin, Veranstalterin und höchst inoffizielle Kiezkaiserin Josephine von Blueten Staub.

Die beiden Lesungen im LinXXnet werden von Lars Werner und Andrea Newerla bestritten – mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema Beziehung. Während Werners Protagonist Benny mit Höchstgeschwindigkeit durch seine Pubertät brettert und zwischen linker Politik, Pogo und Straßenschlachten mit einem Kuss von seinem Kumpel Arne zum Anhalten gezwungen wird, beschäftigt sich Newerla sachlich mit dem Thema. Sie fragt nach Phänomenen wie den immer häufiger anzutreffenden polyamoren Beziehungen, der steigenden Zahl sogenannter Single-Haushalte und neuen Beziehungsformen und warum die romantische Zweierbeziehung bis heute der Garant für unser Bedürfnis nach Nähe und Liebe zu sein scheint.

Lesungen

Interim (Demmeringstraße 32, 04177 Leipzig)

  • 20.3., 19 Uhr: »Die Unverschämte. Gespräche mit Pinar Selek«; mit dem Übersetzer Lou Marin (Verlag Graswurzelrevolution)
  • 21.3., 18 Uhr: »Hairy Queen« – Franziska Setare Koohestani (Ullstein-Verlage)
  • 21.3., 20 Uhr: »Die Zukunft ist nicht binär« mit Lydia Meyer (Rowohlt-Verlage); Moderation: Paula Jeri Perschke (nd)
  • 22.3., 18 Uhr: »Die Macht der Machtlosen« mit Loel Zwecker (Klett-Cotta)
  • 22.3., 20 Uhr: »Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird« mit dem Herausgeber*innen-Kollektiv (Edition Nautilus); Moderation: Juli (linXXnet)
  • 23.3., 18 Uhr: »Flucht nach Osten« mit Michael-Alexander Lauter (Osiris Druck Leipzig)
  • 23.3., 20 Uhr: »Mit links die Welt retten« mit Klaus Lederer (Kanon); Moderation: Marco Böhme(linXXnet)
  • 24.3., 20 Uhr: Poetry-Slam-Show
  • linXXnet (Brandstraße 15, 04277 Leipzig)
  • 21.3. 19 Uhr: »Zwischen den Dörfern auf hundert« mit Lars Werner (Albino)
  • 22.3. 19 Uhr: »Das Ende des Romantikdiktats. Warum wir Nähe, Beziehungen und Liebe neu denken sollten« mit Andrea Newerla (Kösel); Moderation: Paula Jeri Perschke (nd)
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