Lieber ineffizient

Die jetzt verabschiedete EU-Gebäuderichtlinie wird Handlungsdruck in Deutschland erzeugen

Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Bau und Wohnen
Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Bau und Wohnen

Energieeffizienz ist so etwas wie das Stiefkind beim Klimaschutz in Deutschland. Dabei wird auch die Energiewende scheitern, wenn nicht massive Einsparpotenziale erschlossen werden. Der Gebäudebestand steht hier ganz weit vorne – und reißt in Deutschland Jahr für Jahr die Klimaziele, ohne dass die zuständigen Ministerien gegensteuern. Auch bei der jetzt verabschiedeten EU-Richtlinie hat die Bundesregierung interveniert, um die Regelungen abzuschwächen. Wie beim Heizungsgesetz gab man gegenüber rechten Schwurblern und der Hausbesitzerlobby kleinbei.

Ein bisschen Handlungsdruck wird bei der nationalen Umsetzung aber doch entstehen. Auch wenn es keine individuelle Sanierungspflicht bei Wohngebäuden gibt, sind pauschale Effizienzvorgaben zu erfüllen. Dafür braucht es massive Fördermittel, die endlich sozial gestaffelt vergeben werden müssten und auch der Wohnungsbaukrise entgegenwirken würden. Das Motto »lieber ineffizient als Ärger mit Eigentümern und Vermietern« sollte keinen Bestand mehr haben.

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