Außenhandel: China first

Deutschlands ungeliebter Lieblingshandelspartner

Wer wichtige Wirtschaftspolitiker derzeit nach ihren Prioritäten in Sachen Außenhandel fragt, bekommt eine einhellige Antwort: die Abhängigkeiten von China reduzieren! Doch im Gegenteil, das rote Reich der Mitte hat im vergangenen Jahr seinen Vorsprung als wichtigster Handelspartner der Bundesrepublik noch vergrößert. Deren Rekorddefizit gegenüber der Volksrepublik ist ebenfalls weiter gewachsen – schwer zu verdauen für Politiker eines Landes, das sonst auf Überschüsse gepolt ist.

Man muss sich darüber nicht wundern. Auch deutsche Konzerne haben dazu beigetragen, China zur Werkbank der Welt und zum wichtigen Knoten bei der Kostenoptimierung in der Lieferkette zu machen. Rein ökonomisch betrachtet ist das unproblematisch: Chinas Bedeutung für die hiesige Industrieproduktion ist gering, und es gibt nur bei wenigen seltenen Rohstoffen gefährliche Abhängigkeiten. Mit Chinas Strategie weg von der Billig- hin zur High-Tech-Nation und mit den Zwängen der Klimaneutralität werden die Karten im Welthandel ohnehin neu gemischt. Und so überrascht es nicht, dass nach den Sonntagsreden über »Handel nur noch mit Freunden« die Parole im Alltag lautet: China first!

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