Aktuell auch nach 80 Jahren

René Heilig zu Bundestagspflichten wider Verdrängen und Vergessen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble will nicht, dass man im Parlament jedes von Nazi-Deutschland überfallenen Landes und seiner Bürger, die gequält, ausgeplündert und ermordet wurden, gesondert gedenkt. Gewiss, diese Liste ist sehr lang und die anzuführenden Verbrechen, die im Zweiten Weltkrieg von Deutschen begangen wurden, schier endlos. Wenn dann noch Forderungen nach »Wiedergutmachung« aus den betroffenen Ländern hinzukommen, wird die ererbte Last der Bundesrepublik politisch noch unbequemer. Das mag der CDU-Politiker Schäuble bei seiner Entscheidung im Hinterkopf gehabt haben.

Vor genau 80 Jahren fielen Adolf Hitlers Horden in Griechenland ein. Obwohl ihr Terror dort besonders brutal war, wird er in Deutschland weiterhin kaum thematisiert. Lange gab es im Bundestag keine Debatte darüber, wie die Bundesregierung sich zu den Reparationsforderungen der griechischen Seite verhalten sollte. Eine Initiative der Grünen im Bundestag soll das nun ändern. Zumal Athen schon seit Jahren ein Partner Deutschlands in der Europäischen Union und in der Nato ist.

Die Linksfraktion wiederum regte an, dass sich der Bundestag im Juni mit dem Überfall auf die Sowjetunion vor acht Jahrzehnten befassen soll, dem ein Vernichtungskrieg gegen die Bewohner dieses Staates folgte. Dabei geht es wahrlich nicht darum, einfach nur einen historischen Termin abzuhaken, den übrigens alle Nachfolgenationen der UdSSR in ihrem ewigen Kalender haben. Deutschlands Volksvertreter könnten so vielmehr zeigen, wie eine Demokratie aus der düsteren Vergangenheit lernt. Und die Abgeordneten könnten nach Wegen suchen helfen, die aus der wachsenden Gegnerschaft zwischen der Regierung in Moskau und westlichen Staaten herausführen.

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