3800 Schüler demonstrieren in Hamburg

Greta Thunberg: »Wir werden weitermachen, bis sie etwas unternehmen« / Bundesumweltministerin Schulze verteidigt Proteste junger Leute

  • Lesedauer: 3 Min.

Hamburg. Vor tausenden klimastreikenden Schülern hat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg am Freitag in Hamburg die Entschlossenheit ihrer Altersgenossen betont. »Wir werden weitermachen, bis sie etwas unternehmen«, erklärte die 16-Jährige mit Blick auf Politik und Wirtschaft. »Ihr solltet stolz auf euch sein«, rief sie den Demonstranten zu. Diese begrüßten den ersten Auftritt der Schwedin bei einem deutschen Schülerstreik mit lauten »Greta, Greta«-Rufen.

In der Hansestadt kamen nach Angaben der Polizei etwa 3800 junge Menschen zu dem Demonstrationszug durch die Innenstadt zusammen. Regelmäßig streiken die Schüler in mehr als 30 Städten, es gibt nach Angaben des Aktionsnetzwerks Fridays for Future inzwischen mehr als 200 Ortsgruppen. Auch in anderen Ländern gibt es solche Streiks. Für den 15. März ist ein globaler Aktionstag geplant.

Die Demonstrationen sind nicht unumstritten, da sie während der Schulzeit stattfinden. Schulbehörden warnten die Teilnehmer vor Konsequenzen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) verteidigte die Proteste der Schüler. Wegen der Schulpflicht könne das zwar »nicht dauerhaft« gemacht werden, sagte sie am Freitag im SWR-»Tagesgespräch«. Aber das Engagement sei beeindruckend. »Wir sollten froh sein«, dass sich junge Menschen für ihre Zukunft einsetzten, ergänzte sie. Proteste am Freitagnachmittag hätten wohl weit weniger Aufmerksamkeit bekommen.

Zuspruch erhielten die streikenden Schüler in Hamburg unter anderem auch von dem deutschen Klimaforscher Mojib Latif. »Ich setze auf Euch«, sagte er in einer Ansprache zu den jungen Menschen auf dem Hamburger Rathaus, die Schilder mit Aufschriften wie »Make the Earth cool again« mit sich trugen.

Auch die Grünen im Bundestag lobten das Engagement der streikenden Schüler. Die Demonstrationen müssten »ein Weckruf« für die Bundesregierung sein, erklärte deren Klimaexpertin Lisa Badum am Freitag. Scharf kritisierte sie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), die Schülerstreiks in der Schulzeit jüngst ablehnte. Wenn die Minister ihrer Partei für mehr Klimaschutz sorgen würden, müssten die junge Leute nicht demonstrieren, so Badum.

Vor rund einem halben Jahr hat Thunberg alleine vor dem Reichstag in Stockholm damit begonnen, für stärkere Klimaschutzbemühungen ihres Landes zu protestieren. Durch Auftritte auf der UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice und beim Weltwirtschaftsforum in Davos ist sie seitdem berühmt geworden. Schüler und Studierende in aller Welt demonstrieren mittlerweile nach ihrem Vorbild unter dem Motto #FridaysForFuture für mehr Klimaschutz, darunter an jedem Freitag Tausende in Deutschland.

Da sie momentan Ferien habe, könne sie durch Europa reisen, um in Brüssel, Paris, Antwerpen und Hamburg an den Schulstreiks teilzunehmen, berichtete Thunberg. Deutschland sieht sie dabei als eines der wichtigsten Länder im Kampf gegen den Klimawandel an. »Ja, Deutschland ist ein Hauptakteur. Das, was Deutschland tut, hat enormen Einfluss auf die gesamte Welt. Deshalb denke ich, Ihr solltet das als eine großartige Gelegenheit betrachten«, sagte sie. Agenturen/nd

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