Markt statt Klimaschutz

Kurt Stenger über die Probleme mit der Energieeffizienz

Eigentlich ist alles klar: Die energetische Gebäudesanierung ist gut für den Klimaschutz, sie senkt die Heizkosten und die Abhängigkeit von Rohstoffimporten. Und die Bundesbürger sind in der großen Mehrheit Anhänger von Klimaschutzmaßnahmen.

Doch warum streicht der Wohnungskonzern Vonovia dann seine Sanierungspläne unter Verweis auf eine »dramatisch zurückgegangene« gesellschaftliche Akzeptanz zusammen? Die Erklärung liegt darin, dass die Regierung Klimaziele anpeilt und es den Markt dann weitgehend richten lässt.

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Oder wie es im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz heißt: Es gehe darum, »Energieeffizienz als Rendite- und Geschäftsmodell zu etablieren«. Sprich: Sanierung muss sich richtig lohnen. Tut sie auch, da die Kosten den Mietern übergeholfen werden, obwohl die Eigentümer von den Wertsteigerungen der Immobilien profitieren.

Daher richtet sich der Protest gegen exorbitant steigende Mieten auch gegen teure Sanierungen. Gut so, müsste man sagen - wäre da nicht die Sache mit dem Klimawandel, den niemand ignorieren kann. Dieser Widerspruch lässt sich nur lösen, wenn der Staat endlich die Gebäudesanierung steuerlich fördert, die Modernisierungsumlage senkt, strengere Vorschriften für die Erfüllung von Energieeffizienzstandards beschließt und für mehr öffentliches Wohneigentum sorgt.

Die Alternative ist klar: Konzerne machen, was sie wollen. So ist das, wenn man den Klimaschutz dem Markt überlässt.

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