Thüringen: SPD-Abgeordnete geht zur CDU

Rot-rot-grüner Vorsprung im Landtag schrumpft / Vorwürfe von Marion Rosin an die Adresse der Linkspartei / Ramelow: Unsere Mehrheit steht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die rot-rot-grüne Mehrheit im Landtag von Thüringen ist wieder auf ein Mandat geschrumpft: Die SPD-Abgeordnete Marion Rosin hat die Sozialdemokraten verlassen und will sich Medienberichten zufolge der CDU-Fraktion anschließen. Zur Begründung wird ein Schreiben Rosins zitiert, in dem diese behauptet, die Koalition werde durch »die dogmatisch-ideologischen Führungskader der Linken« und deren zentralistische Tendenzen geprägt. Damit ziele die Frau des früheren SPD-Landesvorsitzenden Richard Dewes vor allem auf Fragen der Bildungspolitik, heißt es.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Hey bestätigte am Mittwochmorgen entsprechende Medienberichte. »Sie hat gestern Abend per Fax den Austritt aus der Landespartei mitgeteilt«, sagte Hey der Deutschen Presse-Agentur. Wann der Eintritt in die CDU genau erfolgt, war zunächst unklar.

Die Koalition von Bodo Ramelow hat damit nur noch 46 von 91 Stimmen im Landtag von Erfurt. Der Ministerpräsident reagierte auf die Nachricht mit den Worten: »Die Thüringer Regierung steht und es bleibt auch bei der R2G-Mehrheit im Landtag.« Im vergangenen Jahr hatte die SPD-Fraktion den früheren AfD-Politiker Oskar Helmerich aufgenommen - das nimmt die Thüringer CDU nun zum Anlass, Rot-Rot-Grün vorzuwerfen, keine Legitimation mehr zu haben.

Rosin hatte sich als Abgeordnete gegen mehrere Projekte der Landesregierung ausgesprochen, unter anderem sah sie laut Landeszeitungen »die Rückführung der Schulhorte aus der kommunalen in die Landesregie äußerst kritisch« und bezog auch gegen die Mindestzahlen für Grund- und Regelschulen Stellung. Das Bildungsministerium in Erfurt wird von der Linkspartei geführt.

Mit Aufmerksamkeit wurde verfolgt, dass Rosins Entscheidung unmittelbar vor einem Pressetermin der CDU bekannt wurde: Fraktionschef Mike Mohring will am Mittwoch seine Halbzeit-Bilanz von Rot-Rot-Grün vorlegen, es wird eine rigorose Abrechnung erwartet Die »Ostthüringer Zeitung« schreibt derweil: Der Wechsel Rosins zur Union habe »noch ein anderes Geschmäckle«, da ihr Ehemann Dewes als früherer Landesvorsitzender der Thüringer SPD seinerzeit »mit seinen Vorstellungen zu einem Bündnis mit der Linkspartei scheiterte« und »inzwischen zu den schärfsten Kritikern von Rot-Rot-Grün« gehöre. nd/mit Agenturen

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Dieser Artikel hat Formatierungen

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.

Zwischenüberschrift 1

Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!

Zwischenüberschrift 2

Leadtext: Ich bin gespannt wie der wohl rauskommen wird, also, ich meine: Die Formatierung

Blockquote: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen.

  1. Numbered List
  2. Eintrag
  3. Zewitrag
  4. Drewitrag
  • Bullet List
  • Eintrag
  • Zweitrag
  • Dreitrag
Unterstützen über:
  • PayPal