Juniorprofessur, die; Substantiv, feminin
Bildungslexikon
2002 können Uni-Absolventen mit einer sehr guten Dissertation auf eine solche Stelle berufen werden. In der Regel ist sie auf drei Jahre befristet und kann nach einer Evaluation um weitere drei Jahre mit oder ohne Option einer Lebenszeitprofessur verlängert werden.
Ganz im Sinne des Bologna-Prozesses ist die Juniorprofessur mit der Idee einer frühen nationalen und internationalen Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses verbunden. Da aber die Ausstattung von Bundesland zu Bundesland und von Hochschule zu Hochschule erheblich differiert, ging die Idee in der Praxis nicht auf. So gibt es verbeamtete Juniorprofessoren, die über eine satte Anfangsausstattung samt Mitarbeiterstellen und dem Versprechen eines Tenure Track sowie einer Lebenszeitprofessur verfügen. Aber es gibt auch diejenigen, die als Angestellte ohne Ausstattung, Mitarbeiter und Aussicht auf einen ordentlichen Professorentitel arbeiten müssen. Diese sind dann auf Drittmittel angewiesen, die einzuwerben einen erheblichen Zeitaufwand und Unsicherheit bedeutet.
Mittlerweile haben manche Bundesländer auf diese Ungleichheit reagiert. So hat Hessen am 1. Januar 2016 die Juniorprofessur zugunsten einer auf sechs Jahre befristeten Qualifikationsprofessur ersetzt, die nur »im Ausnahmefall ohne Entwicklungszusage« ausgeschrieben wird. tgn
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.