Eine Lok aus Sonneberg für China

Der Thüringer Modellbahnhersteller Piko orientiert sich stärker nach Fernost

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit seinen Modelleisenbahnen hat Piko 2015 den Umsatz erneut deutlich steigern können. Nun bietet das Unternehmen im thüringischen Sonneberg erstmals eine chinesische Lokomotive an.

Sonneberg. Der Thüringer Modellbahnhersteller Piko richtet seinen Blick stärker nach Fernost und nimmt dieses Jahr erstmals eine chinesische Diesellok ins Sortiment auf. In China habe der Umsatz zuletzt um mehr als ein Drittel zugelegt, sagte Firmenchef René Wilfer in Sonneberg. Von dem neuen Modell erhoffe er sich weiteren Schub.

Seit einigen Jahren ist Piko mit einer eigenen Vertriebsfirma in China aktiv. Außerdem werden in einem Werk im Süden des Landes alle Modelle der Spurweiten N, TT sowie ein Großteil der HO-Artikel gefertigt.

Während der schwäbische Konkurrent Märklin jüngst von geringerem Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr sprach, hat Piko 2015 das Umsatzziel übertroffen. Der Umsatz sei um acht Prozent gestiegen, zwei Prozentpunkte mehr als geplant, sagte Wilfer. Auch habe Piko das Jahr mit einem Gewinn abgeschlossen. Genauere Zahlen nennt das Unternehmen mit insgesamt 550 Mitarbeitern, davon 163 am Stammsitz in Südthüringen, traditionell nicht. Für 2016 kündigte Wilfer mehr als 350 Neuheiten an. Dazu gehören neben der chinesischen Lok etwa ein spezieller Schneepflug und ein Zementsilowagen für Gartenbahnen sowie österreichische, französische und polnische Modelle.

Sorgen bereitet Wilfer die Situation in Russland - einst der wichtigste Auslandsmarkt des Unternehmens. Das Geschäft sei »komplett weggebrochen« und die Erlöse auch im vergangenen Jahr gesunken. Wilfer begründete das mit der insgesamt schwierigen Wirtschaftslage in dem Land. Auch in Nordamerika sei der Umsatz nicht so stark gestiegen wie erhofft. Dort will Piko nun mit etlichen Neuerungen gegensteuern. Mehr als zwei Drittel seines Umsatzes (70 Prozent) erzielt Piko in Deutschland. Für 2016 ist ein weiterer Umsatzzuwachs von sieben Prozent angepeilt. Das Plus soll dabei im Ausland etwas höher liegen als im Inland. dpa/nd

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