Alltagshilfe für einen Euro

Einsatz in der Kleiderkammer soll offenbar Personalprobleme möglichst billig lösen

  • Reinhard Schwarz, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Arbeit für Flüchtlinge? Ja, gern - aber zu unseren Bedingungen, für ein Taschengeld. Nach dieser Maxime scheint die Beschäftigung von Asylbewerbern in einer Hamburger Unterkunft zu laufen.

In einer Hamburger Flüchtlingseinrichtung wurden Ein-Euro-Jobber ohne Wissen des zuständigen Jobcenters eingesetzt, wirft die LINKE den SPD-geführten Behörden vor. In einer ersten Stellungnahme hatte der rot-grüne Senat den Einsatz von Hartz-IV-Empfängern in zwei Kleiderkammern geleugnet, in einer zweiten Antwort aber schließlich eingeräumt: Da dies ohne Zustimmung des Jobcenters erfolgt sei, habe dieses den Einsatz in Flüchtlingsunterkünften »zunächst untersagt«.

»Jede Hilfe in den Flüchtlingsunterkünften ist notwendig«, ein Gegeneinander-Ausspielen müsse vermieden werden, erklärte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Inge Hannemann. »Aber es geht nicht, dass die Stadt Ein-Euro-Jobber in den Kleiderkammern einsetzt, um ihre Personalprobleme zu lösen.« Darüber hinaus seien die Hartz-IV-Empfänger nicht ausreichend auf die Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen vorbereitet. Sie fordere die »Einrichtung von regulären s...


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