Seehofer auf Kuschelkurs

Auch der CSU-Chef wollte die CDU-Parteitagsharmonie nicht stören

  • Fabian Lambeck, Karlsruhe
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der befürchtete Aufstand gegen Angela Merkel blieb aus. Selbst der bayerische Ministerpräsident wollte den Burgfrieden nicht stören und verzichtete auf offene Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin.

Es gab vorsichtigen Applaus als CSU-Chef Horst Seehofer am Dienstag an der Seite von Angela Merkel das Podium in der Karlsruher Messehalle betrat. Im Vorfeld war spekuliert worden, dass der Parteitag dem Bayern einen frostigen Empfang bereiten könnte. Knapp drei Wochen zuvor war Angela Merkel bei ihrem Besuch des CSU-Parteitags in München düpiert worden. Auf offener Bühne hatte Seehofer die Kanzlerin für deren Weigerung kritisiert, verbindliche Obergrenzen für Flüchtlinge einzuführen. Merkel verließ das Podium daraufhin grußlos, erhielt keinen Applaus und entschwand durch einen Nebeneingang. München war der vorläufige Höhepunkt eines langsamen Entfremdungsprozesses zwischen den beiden Schwesterparteien.

Doch die Retourkutsche bliebt am Dienstag aus. Auch, weil Merkel und Seehofer die Halle gemeinsam betraten. Wer seinem Unmut Luft machen wollte, der hätte auch die Kanzlerin ausbuhen müssen. Und so gab es höflichen Applaus. Der bay...


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