»Es war Zeit für einen Umbruch«

Robert Kromm will mit den Berlin Volleys den Meistertitel zurückholen und auch in der Champions League erfolgreich sein

Die Volleyballbundesliga startet heute in die Saison. Titelverteidiger VfB Friedrichshafen muss zum Aufsteiger United Volleys RheinMain nach Frankfurt. Die Berlin Volleys empfangen am Sonntag den TV Bühl.

Für elf Mannschaften beginnt am Wochenende der Kampf um den Volleyball-Meistertitel. Neu in der Bundesliga ist der Aufsteiger TG Rüsselsheim. Das Team geht nun als United Volleys RheinMain an den Start und spielt in der Fraport-Arena in Frankfurt am Main. Mit dem Abstieg wird der Neuling am Saisonende sicher nichts zu tun haben. Mit Michael Warm wurde ein erstklassiger Trainer verpflichtet. Und auf dem Parkett stehen junge vielversprechende Talente wie der 22-jährige Nationalspieler Jan Zimmermann und der erst 20 Jahre alte Moritz Reichert, die beide aus Friedrichshafen an den Main wechselten. Viel Erfahrung bringt hingegen der ehemalige Nationalspieler Christian Dünnes mit, der zuvor bei Vizemeister Berlin Volleys aufschlug.

Hoch hinaus soll es in dieser Saison für die Berlin Volleys gehen, die sich nach drei Titeln in Folge Friedrichshafen geschlagen geben mussten. »Wir wollen den Titel wieder nach Hause holen«, betont Manager Kaweh Niroomand. Am Sonntag um 16 Uhr beginnt in der Max-Schmeling-Halle die Mission Titeljagd. Erster Gast ist mit dem TV Ingersoll Bühl einer der vermeintlich leichteren Gegner. Als Symbol für das Saisonziel kann schon mal die Wahl des Ortes für die Auftaktpressekonferenz angesehen werden: Der Berliner Fernsehturm. Von da oben war der Blick allerdings ein wenig trübe. Kaweh Niroomand meinte daraufhin: »Die Sicht ist ja leicht neblig, vielleicht ist das ein bisschen kennzeichnend für die kommende Saison. Wir haben mit Roberto Serniotti einen neuen Trainer und neue Spieler. Dahinter stehen viele Fragezeichen.«

Doch die Saisonziele sind klar: Möglichst die Meisterschaft zurückholen, endlich wieder einmal den Pokal gewinnen und in der Champions League mindestens die Gruppenphase überstehen. Das wird schwer genug. Mit Belgorod, wo der deutsche Nationalspieler Georg Grozer aufschlägt, Arkas Izmir und Dupnitsa (Bulgarien) haben die Berliner eine echte Hammergruppe erwischt.

Von der Mannschaft der vergangenen Spielzeit sind nur noch sieben Spieler übrig. Neuer Kapitän ist Robert Kromm, der das Amt vom nach China abgewanderten US-Amerikaner Scott Touzinsky übernahm. Der 31-jährige Außenangreifer verlängerte seinen Vertrag zudem um weitere drei Jahre. Fünf neue Akteure wurden verpflichtet: Paul Lotman (USA), Tsimafei Zhukouski (Kroatien) und Arpad Baroti (Ungarn) sind in ihren Ländern ebenso Nationalspieler wie der französische Mittelblocker Nicholas Le Goff. Mit ihm stieß gestern ein Spieler des neuen Europameisters zu den Berlinern. Zurück zum Hauptstadtklub kehrte Ruben Schott, der ein Jahr lang an den CV Mitteldeutschland ausgeliehen war. »Wir wollen weiter an Ruben festhalten und sind davon überzeugt, dass er auf seiner Position zu den Spitzenleuten in unserem Team aufschließen kann«, sagt Manager Niroomand über das 21-jährige Talent und will damit ebenso »ein Zeichen setzen, dass wir an den deutschen Nachwuchs glauben«.

Der italienische Trainer Roberto Serniotti bittet noch um Geduld. »Wir sind mit sechs, sieben Spielern in die Saison gestartet, einige waren verletzt, einige mit ihren Nationalmannschaften unterwegs.« Robert Kromm meinte: »Es war Zeit für einen Umbruch. Der Trainer bringt unheimlich viele neue Impulse. Er ist auf dem besten Weg, uns zu einer besseren Mannschaft zu machen. Im Team stehen zwei Spieler, die mit den USA den Weltcup gewonnen haben, ein Franzose, der Europameister wurde und mit Sebastian Kühner ein Mitglied der Gold-Mannschaft bei den European Games in Baku. Ich freue mich, mit dieser Mannschaft am Sonntag endlich wieder zu spielen.«

Das Budget der Berlin Volleys ist in dieser Saison um 200 000 Euro gestiegen. Damit wird erstmals die Zwei-Millionen-Marke überschritten. Serienmeister Friedrichshafen soll 2,5 Millionen zur Verfügung haben.

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