Bastian von der Wehrmacht

  • Lesedauer: 1 Min.
In China muss offenbar das Konterfei des Fußballers Bastian Schweinsteiger für eine Nazi-Puppe herhalten. Der deutsche Nationalmannschaftskapitän kündigt rechtliche Schritte an.

Der chinesische Spielwarenhersteller »DID« hat sich Ärger mit dem Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft eingehandelt. Das Unternehmen aus Hongkong führt eine Nazi-Puppe mit den klar erkennbaren Gesichtszügen Bastian Schweinsteigers in ihrem Sortiment, ohne das reale Vorbild um Erlaubnis gefragt zu haben. Gegen die Firma will der 31-Jährige nun juristisch vorgehen.

Schweinsteigers Management bestätigte dies am Donnerstag. Es habe bereits Gespräche mit Anwälten gegeben, hieß es. Ein Mitarbeiter der Firma behauptete gegenüber dem Boulevardblatt »Bild«, es sei reiner Zufall, dass die Figur der Serie »WW II German Army Supply Duty« wie Schweinsteiger aussehe. Die Figur basiere vielmehr auf dem typischen Bild vom Deutschen: »Wir glauben, dass alle Deutschen so aussehen.« Gegen diese verallgemeinernde Aussage spricht nicht nur, dass die Puppe dem Spieler von Manchester United zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie trägt obendrein den Namen »Bastian«.

»Das ist eine klare Verletzung von Schweinsteigers Persönlichkeitsrechten. Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Die Darstellung als hakenkreuztragender Wehrmachtssoldat stellt ferner eine grobe Verunglimpfung und Beleidigung dar«, sagte Medienanwalt Ulrich Amelung. In vergleichbaren Fällen seien fünf- bis sechsstellige Eurobeträge gezahlt worden. cba

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.