TU bietet Sprachkurse für Flüchtlinge

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Die Technische Universität (TU) bietet ab November studienvorbereitende Sprachkurse für Geflüchtete an. Zudem können diese kostenlos Veranstaltungen besuchen und Prüfungen ablegen. Am Montag übergab TU-Präsident Christian Thomsen vier Flüchtlingen symbolisch eine Teilnehmerkarte für ein Gasthörerstudium. Die Senatsverwaltung für Wissenschaft fördert die Sprachkurse auf naturwissenschaftliche Studiengänge mit 100 000 Euro. Die elf-monatigen Kurse gelten als Zugangsberechtigung und Sprachnachweis für ein Fachstudium.

Abseits des Bildungsbereiches wird die Flüchtlingspolitik des Senats nicht sonderlich positiv aufgenommen. »Absolut asozial« - diese drastischen Worte wählte Günther Jonitz, Vorsitzender der Berliner Ärztekammer, um die Verhältnisse am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) zu beschreiben. »Was nützt es uns als Ärzten, wenn wir die Krankheiten dann behandeln müssen, die erst durch diese inhumane Warterei bei Wind und Wetter entstanden sind?«, sagte er in der rbb-»Abendschau«. Das LAGeSo steht aufgrund der langen Wartezeiten bei der Registrierung und mangelhafter medizinischer Versorgung seit Längerem in der Kritik. Ehrenamtliche Helfer versorgen hier täglich bis zu 200 Geflüchtete. Trotz zahlreicher Appelle stehen jedoch immer noch keine Mittel für hauptamtliche Ärzte für eine Erstbehandlung zur Verfügung, kritisierte Jonitz. Noch nicht registrierte Flüchtlinge würden eine spezielle Erlaubnis benötigen, um zu einem behandelten Facharzt gehen zu können.

Das LAGeSo steht währenddessen im Fokus einer weiteren Behörde. Die Polizei sucht nach wie vor nach dem vierjährigen Mohamed, der am 1. Oktober an der Hand eines 35 bis 50 Jahre alten Mannes das Gelände der Registrierungsstelle verlassen hatte und seitdem als vermisst gilt. Am Sonntag nahm die Polizei vier neue Hinweise entgegen, womit sich deren Gesamtzahl auf 210 erhöht habe, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Eine heiße Spur sei jedoch bisher nicht dabei. seb

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