SPÖ kann sich in Wien klar vor der FPÖ behaupten

Wichtigste Landtagswahl ist zugleich Stimmungstest in Flüchtlingskrise

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Wien. Bei der österreichischen Landtagswahl in Wien gab es offenbar doch nicht das erwartete Parteien-Duell: Laut der ersten Hochrechnung hatte die SPÖ die Wien-Wahl klar gewonnen. Sie kommt demnach auf 39,5 Prozent (-4,9). Die FPÖ erreicht 30,9 Prozent (+5,1), die Grünen 11,6 Prozent (-1,1). Die ÖVP kommt auf 9,5 Prozent (-4,5), die liberale NEOS auf 6,2 Prozent.

Die Abstimmung in Wien, bei der 1,3 Millionen Wähler ein neues Parlament sowie 23 Bezirksvertretungen bestimmten, gilt in Österreich als die wichtigste Landtagswahl des Jahres. Das Votum ist zudem der bisher größte Stimmungstest in der Flüchtlingsfrage. Die bisher regierende rot-grüne Koalition unter Ministerpräsident und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) steht für einen offenen und toleranten Kurs. Die rechte FPÖ unter ihrem Parteichef und Spitzenkandidaten Heinz-Christian Strache schlägt stark ausländerfeindliche Töne an. Straches politischer Ziehvater war der Rechtspopulist Jörg Haider (1950-2008). Seit 1990 erreichte die FPÖ bei Wahlen zum Nationalrat zweistellige Ergebnisse von bis zu 27 Prozent (1999). 2000 kam es zur Bildung einer Koalition mit der konservativen ÖVP. Diese Regierungsbeteiligung führte im Ausland zu Verstimmung. In der Zeit der schwarz-blauen Koalition war die FPÖ in Korruptionsskandale verstrickt. Aktuell hat die FPÖ bei Meinungsumfragen etwa 33 Prozent.

Die Wiener Wahl ist der Höhepunkt des Superwahljahres 2015. Bei den bisherigen drei Landtagswahlen hat die FPÖ vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise teils spektakuläre Zugewinne erzielt. Agenturen/nd

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