Aufsichtsrat des Zoos prüft Ehrenbüste

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Der Aufsichtsrat des Berliner Zoos beschäftigt sich mit der Zukunft einer Büste zu Ehren des früheren Zoodirektors Lutz Heck. Eine Sprecherin bestätigte am Donnerstag entsprechende Berichte des »nd« sowie der »Berliner Morgenpost«. Demnach hatte eine Initiative in einem Schreiben an das Gremium gefordert, die Büste von Heck zu entfernen. Hintergrund ist Hecks Rolle im Nationalsozialismus. Der Zoologe und Tierforscher war von 1932 bis 1945 Chef des Berliner Zoos. Der Aufsichtsrat begutachtet nach Angaben der Zoosprecherin den Brief der Initiative. Aus dem Umfeld des Gremiums war zu hören, dass die Büste bei der Sitzung Ende Oktober ein Thema wird.

Lutz Heck war ab 1933 »Fördermitglied der SS« und trat 1937 der NSDAP bei. Er galt als Freund Hermann Görings und erhielt von diesem ein Gelände aus preußischem Staatsbesitz, um dort »deutsche Tiere« auszustellen. 1938 wurde Heck Professor, zwei Jahre später Leiter der obersten NS-Naturschutzbehörde. Unter seiner Amtsleitung wurden jüdische Aktionäre, Aufsichtsratsmitglieder und Besucher »vorauseilend und unter Zurateziehung von NS-Aktivisten« aus dem Zoo ausgeschlossen, erklärt die Forscherin Monika Schmidt. Die Büste Lutz Hecks befindet sich seit 1984 auf dem Berliner Zoolände. seb

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