Brand in geplantem Flüchtlingsheim war offenbar Gas-Anschlag
Polizei in Nauen berichtet von professioneller Vorbereitung durch Täter / Sonderkommission ermittelt wegen schwerer Brandstiftung / 20.000 Euro Belohnung ausgesetzt
Nauen. Der Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im brandenburgischen Nauen Ende August war offenbar professionell vorbereitet. Die Ermittler gingen davon aus, dass die mutmaßlich rechtsextremen Täter Gas in die Turnhalle eingeleitet hätten, berichteten die »Potsdamer Neuesten Nachrichten« am Mittwoch. Am Tatort wurde demnach neben in Brand gesteckten Autoreifen auch eine Gasflasche gefunden. Die Polizei hatte bislang lediglich von Brandbeschleunigern gesprochen.
Die Sporthalle eines Oberstufenzentrums, die bis Dezember als Notunterkunft für rund 100 Flüchtlinge genutzt werden sollte, war in der Nacht zum 25. August vollständig abgebrannt. Dem Bericht zufolge hatten Feuerwehrleute bereits in der Brandnacht darauf hingewiesen, dass die extrem schnelle Entwicklung des Feuers für eine gut vorbereitete Tat spreche. Obwohl die Einsatzkräfte innerhalb von zwölf Minuten vorort waren, konnte sie das Gebäude nur noch kontrolliert abbrennen lassen.
Für die weiteren Ermittlungen hat die Polizei laut der Zeitung eine Sonderkommission mit 40 Beamten eingesetzt. Das Land Brandenburg hatte bereits zuvor eine Belohnung von 20.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung der Täter führen. epd/nd
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