Im Regen stehen gelassen

Funke-Mediengruppe setzt Mitarbeiter unter Druck

  • Frank Biermann
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit 2007 währt der Konzernumbau der Funke Mediengruppe, durch den bereits einige Hundert Redakteure und Angestellte von Druckhäusern ihre Arbeit verloren haben. Zuletzt wurde entschieden, den zentralen Contentdesk in Essen aufzulösen, der bislang die vier NRW-Titel mit überregionalen Themen belieferte. Ab Herbst soll dies ein neuer Newsdesk in Berlin für alle Funke-Titel in der Republik übernehmen. Die Betriebsräte der WAZ werfen der Funke Mediengruppe nun vor, Mitarbeiter des Essener Contentdesks massiv unter Druck zu setzen. Drei Tage nach Einsetzen einer Einigungsstelle, in der die gescheiterten Sozialplanverhandlungen mit einem externen Schlichter fortgesetzt werden sollen, wurden sie von der Personalabteilung »mit einem besonderen Dokument überrascht«, wie es in einer aktuellen Betriebsratsinformation heißt. Danach will die Personalleitung ein »Konsultationsverfahren« einleiten, wobei es sich nach Einschätzung des Betriebsrats um eine »Massenentlassungsanzeige bei der Bundesagentur für Arbeit« handelt. Der Betriebsrat fürchtet, dass damit die Weichen für betriebsbedingte Aufhebungsverträge bzw. betriebsbedingte Kündigungen gestellt sind.

Mit der Auflösung der Funke Content Dienstleister GmbH zum 31. Dezember werden spätestens zum 1. Januar 2016 rund 100 Arbeitsplätze in Essen wegfallen, etwa drei Viertel davon Redakteure. Die meisten von ihnen werden in andere Gesellschaften verschoben, viele zu schlechteren Konditionen. Allerdings gibt es nach BR-Informationen 14 Kolleginnen und Kollegen, die bisher noch keine Perspektive im Unternehmen haben.

Die Betriebsräte empfinden die Einleitung des Konsultationsverfahrens als »absolut unnötig und im höchsten Maße unfair«. Offenbar sollten damit die betroffenen Mitarbeiter unter Druck gesetzt werden, »freiwillige« Vereinbarungen anzunehmen. Der Betriebsrat fordert die Geschäftsleitung dazu auf, die Anzeige bei der Bundesagentur für Arbeit nicht einzureichen. Es sei ein Unding, »in Berlin eine neue Zentrale mit allem Pomp zu eröffnen und im Ruhrgebiet, der Wiege dieses Konzerns, einige wenige Auserwählte zu feuern«. Alle Vorschläge, für die Kollegen Arbeitsplätze im Lokalen anzubieten, habe die Geschäftsleitung bisher »konsequent ignoriert oder abgelehnt«.

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