Weniger Beißattacken

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Der Hund gilt als treuer Begleiter des Menschen, doch konfliktfrei ist das Verhältnis nicht. Gar nicht so selten beißen Hunde zu - die Verantwortung dafür trägt der Halter.

Potsdam. Die Zahl von Hunde-Angriffen auf Menschen ist in Brandenburg in den vergangenen Jahren gesunken. Während es mancherorts - so in Bayern und Sachsen - 2014 deutlich mehr derartige Attacken gab, sank die Zahl in der Mark auf 288. Zehn Jahre zuvor seien es 453 Fälle gewesen, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Es führt die Entwicklung unter anderem auf die Hundehalterverordnung zurück, die seit Juni 2004 gilt. Die umstrittene Regelung benennt auch Rassen, die als gefährliche Hunde eingestuft werden. Dazu gehören beispielsweise American Pitbull Terrier oder American Staffordshire Terrier sowie Tosa Inu.

Als gefährlich eingestuft wird in der Regel aber jeder Hund, der gebissen hat - unabhängig von der Rasse. So hat die Polizei dem zuständigen Ordnungsamt in der vergangenen Woche zwei Hunde aus Trebbin (Teltow-Fläming) gemeldet, die eine Postbotin angefallen hatten. Die 58-Jährige erlitt Bisswunden und musste ambulant behandelt werden. Gegen den Hundehalter wurde Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet.

Um einen gefährlichen Hund halten zu dürfen, benötigt der Besitzer eine Erlaubnis der örtlichen Ordnungsbehörde, sagte ein Ministeriumssprecher. Erteilt werden dürfe diese nur, wenn der Halter mindestens 18 Jahre alt und zuverlässig ist sowie Sachkunde nachweisen kann. »Darüber hinaus gelten für gefährliche Hunde die Leinenpflicht und der Maulkorbzwang.« Derzeit gibt es laut Ministerium noch 200 Vierbeiner in Brandenburg, die aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit als gefährlich gelten. Hinzu kommen Tiere, die nach einer Beißattacke auffällig geworden sind. Rechnet man die Attacken auf andere Tiere mit, gab es 2014 insgesamt 564 Hunde-Angriffe (2004 knapp 800).

Eine offizielle bundesweite Statistik gibt es nicht. In einem aktuellen Fachartikel im »Deutschen Ärzteblatt« wird die Zahl der Bissverletzungen in Deutschland auf 30 000 bis 50 000 pro Jahr geschätzt, wobei auch Bisse von Katzen und auch von anderen Menschen einbezogen sind. Von Hunden stammten 60 bis 80 Prozent aller Bissverletzungen, schreiben die Autoren um die Kinderchirurgin Karin Rothe von der Berliner Klinik Charité. dpa/nd

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