NSA praktiziert dreiste Wirtschaftsspionage

Französische Unternehmen umfassend ausgeforscht

  • Christine Pöhlmann, Paris
  • Lesedauer: 2 Min.
Neue Enthüllungen zur NSA-Spionage in Frankreich: Wichtige Wirtschaftsunternehmen waren im Visier des Geheimdienstes.

Der US-Geheimdienst NSA hat jüngsten Enthüllungen zufolge nicht nur die französischen Präsidenten abgehört, sondern auch die französische Wirtschaft praktisch flächendeckend ausspioniert. Gespräche von Wirtschaftsministern seien angezapft und Unternehmen ausgeforscht worden, darunter alle großen französischen Konzerne von Peugeot bis hin zur Bank BNP Paribas, berichtete die Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks am Dienstag. Die NSA hatte laut Wikileaks direkt den Auftrag, alle Verhandlungen und Verträge französischer Firmen mit einem Umfang von mehr als 200 Millionen Dollar auszuforschen.

Die Spionage lief demnach ab 2002 und dauerte über zehn Jahre an. Manche Informationen seien auch an die besonders engen US-Partner Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland weitergegeben worden.

»Noch nie gab es einen solch klaren Beweis für massive Wirtschaftsspionage in Frankreich, die auf höchster Ebene des amerikanischen Staates organisiert wurde«, schrieb dazu die französische Zeitung »Libération«, die zusammen mit dem Internetdienst Médiapart am Montagabend über die neuen Dokumente berichtet hatte.

Den Wikileaks-Dokumenten zufolge interessierte sich der US-Geheimdienst insbesondere für »Projekte mit Verbindungen zur Telekommunikation, Elektrizität, Gas, Erdöl, Atomkraft und erneuerbare Energien«. Auch Umwelttechnologien und die Gesundheitsbranche seien ausgeforscht worden. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen entgangenen Aufträgen für die französische Wirtschaft und der US-Spionage kann laut Médiapart allerdings nicht hergestellt werden.

Abgehört wurden laut Wikileaks auch zwei Wirtschaftsminister und andere führende Wirtschaftspolitiker beziehungsweise -beamte. Dabei handele es sich um den Sozialisten Pierre Moscovici, der von Mai 2012 bis August 2014 Wirtschaftsminister von Frankreichs Staatschef François Hollande war, sowie um den Konservativen François Baroin, der Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy von März 2010 bis Mai 2012 als Minister diente. AFP

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