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Brandstiftung in Moschee

Brände auch in anderen Asylheimen / Anschlag von außen bei Brand in Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge in Hamburg ausgeschlossen/ Brandursache in Berlin weiter unklar

  • Lesedauer: 4 Min.
Auf die Wittener Moschee ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden. Feuer wurden zudem aus mehreren Flüchtlingsunterkünften in Berlin und Hamburg gemeldet. Teilweise handelte es sich um Unfälle.

Udate 12.10 Uhr: Die Ursache für den Brand in einem Heim für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in Berlin-Lichterfelde ist noch völlig unklar. Erst nach Abzug der Feuerwehr können Polizei und Experten mit der Untersuchung der Brandursache beginnen. Das Feuer war am Dienstagnachmittag im ersten Stock des dreigeschossigen Hauses ausgebrochen. Verletzt wurde niemand.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) machte sich am Mittwoch vor Ort ein Bild der Lage. Die rund 60 minderjährigen Flüchtlinge waren kurzfristig in einem anderen Heim für die Nacht untergebracht worden. Es sei wichtig, schnell eine Lösung für die teils durch die Verhältnisse in ihren Heimatländern traumatisierten Flüchtlinge zu finden.

Update 11.00 Uhr: Nach dem Brand in einer Hamburger Container-Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge am Dienstagabend gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. In einem unbewohnten Raum sei eine Matratze angezündet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch in der Hansestadt. »Es ist Brandstiftung.« Von einem Anschlag von außen sei nach jetzigem Stand aber wohl nicht auszugehen, auch da das Gelände gesichert sei. Dieser Fall sei »eher unwahrscheinlich«.

Brandstiftung in Moschee

Berlin. Auf eine Moschee in Witten ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden. In der Nacht zum Dienstag sei an dem Gebäude ein Fenster aufgehebelt worden, teilte die Polizei Bochum mit. In der Moschee entdeckten die Beamten Rauchentwicklung durch einen verrußten Teppich. Möglicherweise sei ein Brandbeschleuniger eingesetzt worden, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Hintergrund der mutmaßlichen Brandstiftung war zunächst unklar. Ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden, sagte der Sprecher dem epd. In die Ermittlungen wurde der Staatsschutz des Bochumer Polizeipräsidiums eingeschaltet.

Brand in Berlin-Lichterfelde

In einem Flüchtlingsheim in Berlin-Lichterfelde ist ein Brand ausgebrochen. Zwei Menschen hätten leichte Rauchverletzungen erlitten, teilte die Feuerwehr am Dienstagabend mit. Das Feuer brach den Angaben zufolge in einem Zimmer im ersten Stock des dreigeschossigen Hauses aus und griff dann auf ein anderes Zimmer und das Dach über. In der Unterkunft befinden sich eine Erstaufnahmestelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - und zugleich ein Wohnheim für Alkoholiker und Obdachlose. Mehr Details - etwa zur Brandursache - waren zunächst nicht bekannt. Ein benachbartes anderes Flüchtlingsheim sei nicht betroffen, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Hamburger Flüchtlingsheim in Flammen

Ein Brand in einer Hamburger Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge hat am Dienstag ein glimpfliches Ende genommen. Nach ersten Angaben der Feuerwehr blieben die etwa 15 Bewohner im Stadtteil Hammerbrook unverletzt. Zuerst hatte es geheißen, fünf Menschen würden vermisst. Man gehe nicht von einem Anschlag aus, sagte ein Sprecher der Hamburger Sozialbehörde. Das Gelände sei umzäunt und bewacht. Der Brand sei inzwischen gelöscht, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Vom Lagezentrum der Polizei hieß es, Ermittler des Landeskriminalamtes würden den Brandort inspizieren, sobald die Lage es dort zulasse. Ein Container sei auf jeden Fall unbewohnbar.

Den Angaben von Polizei und Sozialbehörde zufolge gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Brand in der Unterkunft mit dem gewaltsamen Tod eines Schülers an einer Schule in Hamburg-Wilhelmsburg zu tun habe. »Wir sehen da keinen Zusammenhang«, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde auf Anfrage am Abend.

Bei den Bewohnern der Asylbewerberunterkunft handelt es sich nach Auskunft der Sozialbehörde um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die straffällig geworden sind. Die 16 Container stehen in einem Industriegebiet. Die Jugendlichen sollen jetzt die Nacht im unversehrten Hauptgebäude verbringen, bis die Container wieder bewohnbar seien.

Brand in Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Treptow

Am Wochenende hatte es ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Treptow-Köpenick gegeben. Dort brannte ein Zimmer Samstagmacht komplett aus - es befand sich ebenfalls im ersten Stock. Brandursache war vermutlich die Zigarette eines Bewohners, der beim Rauchen eingeschlafen war. Ein Teil der Bewohner konnte am Montag zurückkehren. 19 Menschen seien wieder in ihre Zimmer im Erdgeschoss eingezogen, sagte eine Sprecherin der Senatssozialverwaltung am Montag. Agenturen/nd

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