Moskau kritisiert US-Spionageflug

Aufklärungsflugzeug RC-135 an russischer Grenze / Washington: Russischer Kampfjet verursacht Beinahe-Zusammenstoß / Russland: Wir fliegen im Einklang mit internationalem Recht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die russische Regierung hat mit scharfer Kritik auf ein US-Aufklärungsflugzeug vor seiner Staatsgrenze reagiert. Die russische Luftwaffe habe das »unbekannte Ziel« über der Ostsee am 7. April um 13.18 Uhr (12.18 Uhr MESZ) mit »festem Kurs« auf ihr Hoheitsgebiet zufliegen sehen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Das US-Aufklärungsflugzeug RC-135 habe seinen Kurs erst geändert, nachdem ein russischer Kampfjet vom Typ Suchoi SU-24 aufgestiegen sei, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Der Generalmajor reagierte damit auf US-Medienberichte, nach denen sich die beiden Militärmaschinen gefährlich nahe gekommen seien. Die USA hatten sich nach Darstellung des Internetportals Washington Free Beacon irritiert gezeigt wegen des Zwischenfalls. Dem Bericht zufolge sollte das US-Flugzeug Informationen über die militärischen Aktivitäten Russlands in der Ostseeregion Kaliningrad und im Westen des Riesenreichs sammeln. Dabei sollen die beiden Maschinen beinahe zusammengestoßen sein.

Die russische Seite habe sich in einer »nicht sicheren und unprofessionellen Weise« verhalten, zitierte das Portal die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Eileen M. Lainez. Dagegen betonte Konaschenkow in Moskau, dass es zu keiner Zeit eine gefährliche Situation gegeben habe. »Was die Bewertung der Professionalität unserer Piloten angeht, so liegt das nur in der Kompetenz der russischen Befehlshaber«, sagt der Offizier. Er wies darauf hin, dass die USA einfache Aufklärungsflüge nur an den eigenen Grenzen unternehmen dürften.

Der Moskauer Außenpolitiker Konstantin Kossatschjow betonte, die russischen Flüge über neutralen Gewässern stünden im Einklang mit internationalem Recht. Russland sei im Gegensatz zu den USA ein Ostsee-Anrainer, betonte der Chef des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat. Kossatschjow forderte den Westen auf, »keine Hysterie zu schüren« und Russland nicht als Aggressor zu »dämonisieren«.

Russland und die USA sehen sich im Zuge des Ukraine-Konflikts in der schwersten Krise seit dem Ende des Kalten Krieges. Zuletzt hatten die NATO-Staaten ihre Militärpräsenz an den Grenzen Russlands deutlich erhöht. Der Westen wirft Russland angesichts der Vielzahl von Manövern zu Lande, zu Wasser und in der Luft »Aggression« vor. Dagegen begründet die Atommacht die Aktivitäten damit, die eigene Stärke und Verteidigungsbereitschaft zu demonstrieren. Agenturen/nd

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