Wirklich verhandeln will in Moskau niemand

Syrische Regierungsvertreter und Assad-Gegner beraten Ausweg aus dem fast vierjährigen Bürgerkrieg

Von Montreux nach Moskau. Vor Jahresfrist gab es Gespräche der syrischen Konfliktparteien in der Schweiz, jetzt ist Russland Gastgeber. Die Erfolgsaussichten sind aber noch geringer als damals.

In Moskau laufen derzeit Gespräche über ein Ende des blutigen syrischen Bürgerkriegs - weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit. Das war bei der vorigen Runde vor Jahresfrist in Montreux völlig anders. Die Stadt am Genfer See erlebte am 23. Januar 2014 einen wahren Massenauftrieb an Medien und beobachtender Politprominenz. Wochenlang war vorher darum gerungen worden, wer an den unter UNO-Regie einberufenen Syrien-Verhandlungen teilnehmen sollte und wer nicht. Doch nicht erst am Ende zeigte sich, dass es mehr oder weniger allen Seiten an der Kompromissbereitschaft mangelte, die nötig gewesen wäre, um wenigstens einen Waffenstillstand zu erzielen.

Der Krieg ging folglich ungebremst weiter und vollendet im April sein viertes Jahr. Die Zahl der dabei zu Tode gekommenen Menschen wird inzwischen mit über 200 000 angegeben. Drei Millionen Syrer sind auf der Flucht. Damit hat Syrien jetzt sogar Afghanistan als das Land abgelös...


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