Wie ein Flamingo
Der britische Popgeck Bryan Ferry legt ein neues Album vor, das genau wie ein Bryan-Ferry-Album klingt
Die Frisur sitzt. Jederzeit. Bei jedem Wetter. Kaum etwas auf diesem Globus dürfte zu finden sein, das der geradezu unheimlichen Perfektion gleichkommt, mit der dem Sänger Bryan Ferry früher eine Haarsträhne in die Stirn fiel: mit einer federnden Bewegung, die Würde, Eleganz und natürliche Anmut in sich vereinigte. Das war so formvollendet, dass man als Betrachter beinahe auf die Knie hätte fallen wollen. Man wusste: So etwas - eine Kopfwackelgeste, die beim Singen die Bewegung des Haupthaars in bestimmter Weise choreographiert - kann man nicht vor dem Spiegel einstudieren! Der Jazzmusiker Julian »Cannonball« Adderley hat einmal gesagt: »Hipness ist kein Bewusstseinszustand. Sie ist eine Tatsache des Lebens. Man entscheidet sich nicht, hip zu sein. Es geschieht einfach.«
Bryan Ferry, 69 Jahre alt, aufgewachsen als Sohn eines Bergarbeiters, war die Stimme, das Gesicht, der Fingerschnipser der Kunstpopgruppe Roxy Music. Und irge...
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