Amazon unterliegt im Streit um Buchpreisbindung

Versandriese muss sich an Festpreise auch im Fall von Kundenbeschwerden halten

  • Lesedauer: 1 Min.

Frankfurt a.M. Der Online-Versandriese Amazon muss sich in Deutschland an die Buchpreisbindung halten und darf auch bei Kundenbeschwerden keinen Preisnachlass gewähren. Eine entsprechende Unterlassungserklärung habe das Unternehmen vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main abgegeben, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch mit. Bei einem Verstoß drohe Amazon eine Strafe von bis zu 250.000 Euro.

Der US-Konzern hatte nach Angaben des Börsenvereins ein Buch nach einer Kundenbeschwerde unterhalb des gebundenen Ladenpreises verkauft. Trotz Abmahnung habe Amazon keine Unterlassungserklärung abgeben wollen. Laut Börsenverein unterlag der Online-Händler bereits in erster Instanz, legte jedoch Berufung ein. Vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt habe Amazon dann doch eine Unterlassungserklärung abgegeben.

Auch Amazon müsse sich daran gewöhnen, sich an Gesetze zu halten, erklärte der Chef des Börsenvereins, Alexander Skipis. »Die Buchpreisbindung gilt für alle.« Amazon hatte laut Börsenverein argumentiert, es habe sich um einen Ausnahmefall gehandelt und die betroffene Mitarbeiterin sei nicht bevollmächtigt gewesen, Verträge abzuschließen. Zudem sei der Vorfall verjährt. AFP/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.