Denkmal in Hoyerswerda erinnert an ausländerfeindliche Krawalle

Ein drei Meter hoher Torbogen wird am Freitag enthüllt - unweit des Ortes, wo der Pogrom 1991 begann

  • Anett Böttger, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine »offene Tür« soll künftig die Gastfreundschaft der Stadt symbolisieren - weil seit den Krawallen vor 23 Jahren das Stigma der Fremdenfeindlichkeit auf ihr lastet. Aber auch heute ist die Bedrohung durch Neonazis groß.

Hoyerswerda. Steine, Feuerwerkskörper und Molotow-Cocktails fliegen gegen Ausländerwohnheime, davor eine grölende Menge, hinter den Fenstern verängstigte Heimbewohner - diese Bilder aus Hoyerswerda gingen vor 23 Jahren um die Welt. In der nordostsächsischen Stadt wird ein Denkmal künftig an die Krawalle erinnern - in Form eines drei Meter hohen Torbogens. An diesem Freitag wird er enthüllt. Ein Schlussstrich ist damit nicht gezogen. Die sinnbildlich offene Tür am neuen Ort des Gedenkens steht als Symbol für Gastfreundschaft, obwohl oder gerade weil seit den Krawallen vom Herbst 1991 das Stigma der Fremdenfeindlichkeit auf Hoyerswerda lastet.

»Flüchtlinge, die nach ihrer Ankunft in der Stadt von deren schlechtem Ruf hörten, waren verunsichert«, berichtet Jörg Michel. Der evangelische Pfarrer gehört zu den Initiatoren des Bürgerbündnisses »Hoyerswerda hilft mit Herz«, das Asylbewerber unterstützt. Es hatte sich gebildet, bevor d...


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