Deutschland liefert Panzerabwehrraketen an Kurden

Bei der Beratung der Regierung zu Waffenlieferungen kam es zu einer ersten Entscheidung

  • Lesedauer: 2 Min.
Deutschland liefert Panzerabwehrraketen und Maschinengewehre gegen die Terrormiliz IS an die Kurden im Nordirak. Das beschloss eine Ministerrunde unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagabend in Berlin.

Berlin. Die Bundesregierung hat erwartungsgemäß Waffenlieferungen in den Irak beschlossen. Dies teilte das Bundesverteidigungsministerium am Sonntagabend in Berlin mit. Es sei die humanitäre Verantwortung und im sicherheitspolitischen Interesse, den Leidenden zu helfen und die Terrorgruppe »Islamischer Staat« (IS) zu stoppen, heißt es in der Mitteilung. Geliefert werden sollen unter anderem Gewehre, Pistolen, Handgranaten und Munition, aber auch Panzerabwehrwaffen und Fahrzeuge.

Die Lieferung soll in mehren Tranchen folgen. Bereits in der vergangenen Woche hat die Bundesregierung sechs Soldaten in den Nordirak entsandt. Sie sollen die Verteilung humanitärer Hilfsgüter sowie militärischer Ausrüstung vor Ort koordinieren. Auch die humanitäre Hilfe soll aufgestockt werden. Den Angaben nach werden Hilfen in Höhe von 50 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Mitteilung wurde nach Beratungen unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt veröffentlicht. An dem Treffen nahmen die Minister der Ressorts Außen, Verteidigung, Wirtschaft und Entwicklung teil. Zudem wurde mit CSU-Parteichef Horst Seehofer über die Entscheidung beraten.

Der Bundestag kommt am Montag zu einer Sondersitzung zusammen, um über das Vorgehen Deutschlands im Kampf gegen die IS-Terrormiliz zu debattieren. Kanzlerin Merkel wird dazu eine Regierungserklärung abgeben. Union und SPD hatten sich zuvor auf einen gemeinsamen Entschließungsantrag geeinigt, der den Kurs der Regierung stützen soll. Das Votum der Abgeordneten ist nicht bindend. Die Opposition kritisiert die Waffenlieferungen. agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal