Stimmungsmache an der Bayernkaserne

Nazis nutzen Überfüllung eines Münchener Flüchtlingsheims für ihre Propaganda

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Bayernkaserne als Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber ist völlig überfüllt. Eine Folge der rigiden Flüchtlingspolitik der bayerischen Regierung, meinen Kritiker.

Das Areal an der Münchner Heidemannstraße scheint heute im Ausnahmezustand zu sein: Zwischen »Richard’s Wurstbude«, dem »Netto«-Supermarkt auf der anderen Straßenseite und der Bushaltestelle ganz weit oben in der Straße ist die berittene Polizei unterwegs, in einer Seitenstraße sitzen Zivilpolizisten in ihrem dunkelblauen VW-Passat und am Werner-Egk-Bogen stehen die Absperrgitter bereit. Es ist gegen 16.15 Uhr, als ein kleines Trüppchen von jungen Menschen, gerne schwarz gekleidet, aus der Paracelsusstraße in die Heidemannstraße einbiegt und sich von dannen macht.

Von der Paracelsusstraße geht die Wundtstraße ab und hier wohnt man in Wohnblocks, die einst im sozialen Wohnungsbau errichtet wurden. So wie der ganze Münchner Norden ja schon immer eher das Stiefkind der Landeshauptstadt war: Mit der Kläranlage, den Kasernen, der Panzerübungswiese, der Wohnsiedlung für die »displaced persons« aus dem Zweiten Weltkrieg und der Sozia...


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