Auf der Flucht vor dem Terror

In Nordirak droht Minderheiten der Tod / US-Luftangriffe auf vorrückende IS-Miliz

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Irak sind weiter Abertausende Menschen vor der Miliz »Islamischer Staat« (IS) auf der Flucht - und ihre Lage wird mit dem Vorrücken der Terroristen immer bedrohlicher. Die LINKE-Politikerin Ulla Jelpke berichtete nach Gesprächen mit Augenzeugen der Minderheit der Jesiden von Gräueltaten, »die man kaum beschreiben kann«: Hinrichtungen, Vergewaltigungen. Rund 50 000 Jesiden müssen bei weit über 40 Grad und von der Außenwelt abgeschnitten im Sindschar-Gebirge ausharren. Nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef starben Dutzende Kinder an den Folgen von Gewalt, Flucht und Wassermangel, laut kurdischen Quellen verdursteten sogar 300 Ältere und Kinder in den Bergen. Kämpfer aus allen Teilen Kurdistans, so Jelpke weiter, trügen »derzeit die Hauptlast bei der Abwehr der Dschihadisten und beim Schutz jesidischer und christlicher Flüchtlinge«.

Am Freitag griff die US-Luftwaffe erstmals IS-Stellungen in Nordirak an, nachdem von dort aus die Kurdenhauptstadt Erbil mit Artillerie beschossen worden war, hieß es. Auch Hilfsgüter wurden abgeworfen. Während Jelpke die Luftangriffe als »in der jetzigen Situation nicht richtigen Weg« bezeichnete, äußerte der SPD-Chef Sigmar Gabriel Verständnis für ein militärisches Eingreifen der USA. Die Lage für die bedrohten Menschen sei »fürchterlich«, sagte der Wirtschaftsminister.

Gegen ihre Verfolgung durch die IS-Terrormiliz wollen an diesem Samstag in Bielefeld Jesiden demonstrieren. Bis zu 10 000 Teilnehmer werden erwartet, darunter auch Kurden, Aleviten und Christen, die ebenfalls in Irak Verfolgung durch die IS erleiden müssen. Man gehe von einem friedlichen Verlauf aus, hieß es bei der Polizei. Zuletzt war es in Herford und Berlin zu Auseinandersetzungen zwischen Jesiden und radikalen Muslimen gekommen. nd/mit Agenturen

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