Räder-Truck

Tom Mustroph über Materialschlachten bei der Tour de France

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Tour de France ist auch eine Material- und Personalschlacht. Nur neun Fahrer pro Team sieht man während des Rennens. Die Mannschaft dahinter ist zahlenmäßig meist sogar noch stärker. Team Giant Shimano vom Mehrfachetappensieger Marcel Kittel bringt neben Rennstallchef Iwan Spekenbrink noch drei sportliche Leiter, drei Mechaniker, fünf Masseure, einen Teamarzt, einen Koch und einen Pressesprecher an den Start. 15 Begleitpersonen für vier Hauptdarsteller also.

Neben zwei Begleit-Pkw in den Rennen stehen noch vier weitere Pkw bereit, die Material und Verpflegung an spezielle Punkte der Rennstrecke transportieren können. Bei der heutigen fünften Etappe der Tour, die über gleich neun Pflastersteinabschnitte des Klassikers Paris - Roubaix führt, ist dies ein logistischer Vorteil. »Die Pavé-Stücke sind nicht nur wegen der Sturzgefahr berüchtigt, sondern auch wegen des Verschleißes an Material«, erzählt NetApp-Profi Andreas Schillinger dem »nd«.

Der Bayer fuhr in diesem Jahr fast 200 Kilometer in der Spitzengruppe von Paris - Roubaix und soll heute seine Kapitäne Tiago Machado (Portugal) und Leo König (Tschechien) vor Schaden bewahren. Während sein kleines NetApp-Team allenfalls breitere Felgen und andere Reifen an die Rennmaschinen montieren kann, hat das Pro Tour Team Giant gleich zwei komplette Rennmaschinen pro Fahrer für das Kopfsteinpflaster mitgebracht. Mit diesen 18 Rennern und weiteren 18 Zeitfahrmaschinen summiert sich das Arsenal auf 45 Rennmaschinen, die Giant bei der Tour mitführt. 60 einzelne Räder und 120 Reifen sind zusätzlich im Gepäck. Hinzu kommen Ersatzteile wie 30 Ketten. Für die Verpflegung wurden 2200 Flaschen, also mehr als 100 pro Renntag, 2200 Energieriegel und 1200 Energiegels eingepackt.

Kein Wunder also, dass Giant neben Bus, Camper und den sieben Pkw - einer davon für den Koch - noch einen schweren Truck für all das Material mitführt. Bisher macht sich der Aufwand für Giant überaus bezahlt.

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