Parlament will über Olympia reden
Das Abgeordnetenhaus ist mehrheitlich dazu bereit, über eine Olympia-Bewerbung Berlins zu diskutieren. Die Abgeordneten fordern jedoch, dass frühzeitig die Stadtgesellschaft und die Bürger einbezogen werden. Auch sollten Risiken und Chancen gegenein-ander abgewogen werden. Nur die Fraktion der LINKEN ist strikt dagegen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) warb dafür, die Chancen einer Bewerbung zu erkennen und wahrzunehmen.
Die Abgeordneten diskutierten auf Antrag der Piraten-Fraktion über den Beschluss des Senats, am Interessenbekundungsverfahren des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 oder 2028 teilzunehmen. Dazu muss der Senat einen umfangreichen Fragenkatalog beantworten. Dazu gehören auch Fragen nach der Akzeptanz in der Bevölkerung und im Parlament, den Gründen für die Bewerbung, den Nutzen für die Bürger und Investitionskosten.
Die LINKEN-Fraktion lehnt wegen der enormen Kosten eine Bewerbung ab. Der Senat behaupte immer, er habe nicht genügend Geld, um Kitas, Schulen und Straßen zu sanieren. Er sei jetzt aber bereit, Milliarden für Olympia auszugeben, kritisierte Fraktionschef Udo Wolf. Wolf warf dem Senat ebenso wie der Pirat Heiko Herberg vor, er könne bis zur Abgabe der Antworten am 31. August gar keine Bürger befragen.
Der Grünen-Abgeordnete Martin Beck warnte davor, Olympische Spiele könnten ganz schnell »nur zu einem Fest für die da oben« werden. Das IOC sei nicht dafür bekannt, an die Interessen der sozial Schwachen zu denken. Bisher habe der Senat noch kein Konzept und keinen Finanzierungsplan. »Die ernsthafte Debatte steht noch aus.« dpa/nd
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