Hoeneß tritt zurück und geht ins Gefängnis

Ex-Bayern-Präsident verzichtet auf Revision / »Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens«

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung tritt Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern zurück und verzichtet auf einen Revision gegen das Urteil. Das teilte Hoeneß am Freitag in einer persönlichen Erklärung in München mit. Er tritt demnach auch mit sofortiger Wirkung als Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG ab. Das Landgericht München II hatte Hoeneß am Donnerstag zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Seine Anwälte hatten daraufhin zunächst angekündigt, in Berufung zu gehen.

Nach Gesprächen mit seiner Familie habe er sich aber entschlossen, das Urteil anzunehmen, erklärte Hoeneß. Er habe seine Anwälte beauftragt, nicht in Revision zu gehen. »Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens«, erklärte Hoeneß. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle er sich. Zu seinem Rückzug von allen Ämtern beim FC Bayern erklärte er, er wolle Schaden von seinem Verein abwenden. »Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben«, betonte Hoeneß. Agenturen/nd

Die Erklärung von Hoeneß im Wortlaut:

Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich.
Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden von meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe.
Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal