Nach dem Pulverdampf

Angesichts der Krimkrise entdecken Deutschlands Medien das Differenzieren

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Lange haben Deutschlands Medien den Kiewer Umsturz sehr unkritisch begleitet. Erst die Kriegsgefahr der jüngsten Tage scheint etwas Mäßigung zu bringen.

Während sich die Krise auf die Krim verlagert, rätseln deutsche Medien weiter über die Kiewer Übergangsregierung. Mit dem Pulverdampf scheint sich auch die bedingungslose Parteinahme für die »prowestliche« Straßenbewegung allmählich zu verflüchtigen.

Die Essener »WAZ« etwa hat entdeckt, dass die einflussreiche Rechtspartei »Swoboda« rechts ist, Beziehungen zur NPD unterhalte - und dass ihr Führer Oleg Tjagnibok auf der Negativliste des Simon-Wiesenthal-Zentrums steht. In der ARD durfte Sonja Mikisch kommentieren, es sei ein Fehler gewesen, über den Einfluss der »Ultranationalisten« hinwegzusehen und auf Moskau keine Rücksicht zu nehmen. Und die »Neue Osnabrücker Zeitung« schreibt, die EU stehe »der neuen ukrainischen Führung bislang viel zu unkritisch gegenüber«. Wichtige Teile »der auch von Brüssel vermittelten Einigung zwischen Opposition und (...) Janukowitsch wurden übergangen, etwa die Entwaffnung rechtsextremer Milizen. ...


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