Wenn die Hefe fehlt
Warum der NSU-Prozess in München läuft, wie er läuft und das BKA nicht sehr glaubwürdig ist
Die Wahrheit ist ein seltenes Gut. Auch vor dem Münchner Gericht, das die individuelle Schuld von Mitgliedern und Helfern der Naziterrortruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) feststellen soll.
Egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit man zum Münchner Justizgebäude in der Nymphenburgerstraße läuft - es riecht nach Malz. Der Grund ist simpel, schräg gegenüber dem streng bewachten Gerichtseingang befindet sich die Löwenbräu AG. Durch große Fenster sieht man große kupferne Sudbottiche.
Um ein gutes Bier zu brauen, nimmt man Gerste, wahlweise Weizen, dazu Wasser. Nach erprobten Rezepten läutert man das Ausgangsgemisch, kocht und kühlt es. Zu guter Letzt gibt man Hefe hinzu. Die lässt alles zu dem reifen, was nicht nur in München und Umgebung wie ein Grundnahrungsmittel behandelt. Doch wehe, die Hefe fehlt!
So ähnlich ist das beim Prozess gegen Beate Zschäpe, die Frau aus der sogenannten Zwickauer NSU-Zelle, und vier weitere als Helfer der Neonazi-Terrorbande Angeklagte. Seit fast 77 Tagen wird gegen sie verhandelt. Zu neuen Erkenntnissen über das rassistische Wüten der rechtsextremistischen Terrorbande ist man dennoc...
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