Wiedervereinigung auf Kubanisch
2014 plant die Karibikinsel die Rückkehr zu einer einzigen Währung - ein Ausdruck gewonnener Stabilität
Außenpolitisch erfolgreich, innenpolitisch abwägend, kulturell spektakulär, wirtschaftlich stabilisierend, aber prekär - so präsentiert sich die Kubanische Revolution rund um ihren 55. Geburtstag.
»Sozialismus ist die einzige Garantie für unsere Unabhängigkeit«, mahnte der 82-jährige Präsident Raúl Castro leicht verkatert die 3500 festlich geladenen Gästen am Rathaus von Santiago de Cuba zum Jahresbeginn. Dort hatte sein Bruder am 1. Januar 1959 den Sieg im Kampf gegen die Diktatur verkündet. In Havanna blieb der Revolutionsplatz diesmal leer und dunkel, nur die Konterfeis Che Gueveras und Camilo Cienfuegos' leuchten vom Innenministerium herab. Anders auf der antiimperialistischen Tribüne am Malecón. Dort ist die Botschaft musikalisch: Meterhohe Boxen sorgen dafür, dass der Reggaeton auch Kilometer entfernt noch zu hören ist. Ein Zeichen der neuen kulturellen Hegemonie? Verschiedene Lesarten sind möglich.
Die Reden des Staatspräsidenten werden inzwischen nur noch auf einem der fünf Fernsehkanäle übertragen. Der Staat zahlt, um auch das anzubieten, was populär ist. »Wir müssen unser Gehör wieder auf den Boden richten, in...
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