Ostdeutsche mit ihrem Leben weniger zufrieden

Umfrage: Besserverdiener, Jüngere, Westdeutsche glücklicher / Bericht zum Stand der deutschen Einheit zieht positive Bilanz für den Osten

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Ostdeutsche sind unzufriedener mit ihrem Leben als Westdeutsche. Das ergab eine groß angelegte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für die ARD. Nach Angaben des Senders wurden für die bislang größte bundesweite repräsentative Umfrage zum Thema ein halb des Jahr lang über 50.000 Bürger ab 14 Jahren gebeten, auf einer Skala von 0 bis 10 anzugeben, »wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?«

Mit einem Mittelwert von 7,5 zeigten sich die Bundesbürger dabei »überwiegend zufrieden«. Klar erkennbar sind allerdings auch die Unterschiede: Jüngere sind zufriedener als Ältere. Auch bei den Parteivorlieben zeigt sich ein Riss: Anhänger der Linken sind mit 6,6 deutlich weniger zufrieden als Anhänger von Union (7,7,) und Grünen (7,6). Menschen mit höheren Einkommen sind zufriedener als Geringverdiener. Der Unterschied zwischen Menschen mit einem Einkommen unter 1500 Euro und denen über 3000 Euro ist mit 1,3 Skalenpunkten einer der größten der Umfrage. Zudem sind Westdeutsche sind zufriedener als Ostdeutsche. Die geringste Zufriedenheit wurde in Brandenburg und Thüringen festgestellt.

Die Glücks-Umfrage kommt einen Tag nach Berichten über den aktuellen Jahresbericht zur Deutschen Einheit, in dem eine sehr positive Bilanz der Einigungspolitik gezogen wird. Deutschlands Osten entwickele sich nach Einschätzung der Bundesregierung zu einer wissensbasierten Industrieregion, die den Bürgern neue Chancen eröffne. Im Bericht zum Stand der deutschen Einheit sieht sie fast überall positive Tendenzen. »Fast eine Generation nach der Wiedervereinigung haben sich die ökonomischen Lebensverhältnisse in den ost- und westdeutschen Bundesländern, insbesondere der materielle Wohlstand, deutlich verbessert«, zitierte die »Bild am Sonntag« aus dem Bericht.

So gehörten die ostdeutschen Arbeitnehmer »im Hinblick auf Qualifikation, Engagement und Flexibilität zur weltweiten Spitzengruppe«. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes sei stark gestiegen und liege über dem EU-Durchschnitt, weit vor Frankreich und Großbritannien.

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen allerdings: Die Arbeitslosenquote liegt in den ostdeutschen Bundesländern weiterhin deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt: 9,5 Prozent waren es im Oktober in Ostdeutschland (Oktober 2012: 9,8), im Westen lag die Quote zuletzt bei 5,8 Prozent (2012: 5,6). Zudem verlangsamte sich die Angleichung an das Wirtschaftsniveau in Westdeutschland in den vergangenen Jahren. dpa/nd

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