Keine Lust mehr auf Krieg

Erstmals seit 2003 tragen die besten Fußballer Afghanistans wieder ein Länderspiel zu Hause aus

  • Jörn Schweichler, SID
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zehn Jahre nach ihrem letzten Heim-Länderspiel empfängt die afghanische Fußball-Nationalmannschaft den Nachbarn aus Pakistan. Das Duell soll einen Wendepunkt in der krisengeschüttelten Region markieren und Aufbruchsstimmung für die junge afghanische Profiliga verbreiten.

Sayed Alireza Aghazada hat keine Lust mehr auf Krieg, Gewalt und Unterdrückung. Zu lange musste er miterleben, wie die Taliban und andere Extremisten sein Heimatland Afghanistan terrorisierten, den Menschen ihre Lebensfreude raubten und es vom Rest der Welt isolierten. Damit ist am Dienstag Schluss - zumindest ein bisschen. »Der Umstand, dass wir unser erstes Heimspiel seit zehn Jahren bestreiten und seit 1977 zum ersten Mal gegen Pakistan in Kabul antreten, ist ein ganz besonderes Ereignis für den Fußball in unserem Land«, erklärt der Generalsekretär des afghanischen Fußballverbandes AFF. Aghazada ist gerade einmal 23 Jahre alt und somit der Jüngste seiner Zunft.

Als die Nationalmannschaft seines Landes zum letzten Mal daheim antrat, 2003 gegen Turkmenistan in Ghazi, stand Aghazada kurz vor der Pubertät. Von 1984 bis 2002 hatte es gar kein internationales Pflichtspiel gegeben. Unter den Taliban war Sport und insbesondere der ...


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