Folge 6: DEMOSANIS (Akronym, die)

  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn es um Leben und Tod geht, dann sind sie zu Stelle. Und auch in weniger dramatischen Fällen: die Demonstrationssanitäter, liebevoll auch »Demosanis« genannt. Auf den meisten politischen Großveranstaltungen sind sie dabei, erkennbar in der Regel an der roten Warnkleidung.

Bei entsprechenden Auflagen durch die Behörden muss auch ein offizieller Rettungsdienst beispielsweise vom Deutschen Roten Kreuz beauftragt werden. Warum reicht dieser nicht aus? Wenn es zu Tumulten kommt, wagen sich deren Sanitäter möglicherweise nicht in die Menge. Zudem gibt es Aktivisten, die lieber nicht in ein Krankenhaus gebracht werden wollen. Dort könnten sie von der Polizei abgefangen und - wenn sie einer Straftat verdächtigt werden - direkt in Untersuchungshaft gebracht werden. Offiziell dürfen Ärzte und Klinikpersonal der Polizei zwar keine Auskunft über ihre Patienten geben, in der Praxis wird der Datenschutz aber nicht immer so ernst genommen.

Zum Teil sind die Demosanis ausgebildete Ärzte, andere haben sich ihre Kenntnisse in der Gruppe angeeignet. Daher können sie die Protestierenden medizinisch versorgen - aber wenn sie nicht weiterwissen, rufen auch sie den offiziellen Rettungsdienst. fwe

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