Zu Tode geliebt

  • Christoph Ruf
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die gute Nachricht zuerst: Der Bohei um das verdammte Champions-League-Finale wird in den kommenden Tagen abebben. Doch das ist nur vordergründig ein Trost. Der Fußball ist längst im Würgegriff von Hysterikern und Machtmenschen.

Für mich hatte das Champions-League-Endspiel einen ganz klaren Höhepunkt: den Abpfiff. Es ist vollbracht, das Spiel ist zu Ende, der Sieger steht fest, und da es mir halbwegs (naja halbwegs) egal war, wer gewinnen würde, konnten wir gegen kurz nach halb elf beruhigt den Fernseher ausmachen, uns Interviews und Ehrungen klemmen und stattdessen auf dem Balkon rauchen und Bier trinken. Endlich frei durchatmen....

Haben Sie es auch nicht mehr ausgehalten in den letzten Wochen? All die Bayern-Geschichten und Dortmund-Storys, die Porträts ihrer Fans und ihrer Funktionäre, die Nachrichten, dass sich der dritte Ersatzmann von hinten verletzt habe, während der Masseur diesen Traum vom Finalsieg geträumt hat? Irgendwann geht es einem eben bei jedem Thema so wie bei den Erzählungen der lieben Verwandtschaft. Die jeweiligen Krankheiten: gerne. Die Nachricht vom Arztbesuch: warum nicht? Aber bei der Schilderung der Tapete im Wartezimmer ode...


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