ARD-Korrespondent in Syrien angeschossen
Schusswechsel bei Dreh über Aufständische: Fernsehreporter Armbruster verletzt in die Türkei gebracht
Hamburg (AFP/nd). Der langjährige ARD-Fernsehkorrespondent für die Arabische Welt, Jörg Armbruster, ist bei Dreharbeiten in der Stadt Aleppo im Norden von Syrien angeschossen worden. Der erfahrene Reporter sei am Freitag in einen Schusswechsel geraten und dabei schwer verletzt worden, hieß es am Samstagabend in der „Tagesschau“. Demnach gelang es am Samstag, Armbruster in die Türkei zu bringen.
Sein Zustand sei stabil. Nach Angaben des Südwestrundfunks wurde Armbruster nach dem Vorfall zunächst in einem syrischen Krankenhaus notoperiert. Am Samstagmorgen sei der 65-Jährige dann im Krankenwagen an die türkische Grenze gebracht worden, wo ihn das Team einer Rettungs- und Sicherheitsfirma in Empfang genommen und untersucht habe. Sobald es sein Zustand erlaube, werde Armbruster nach Deutschland ausgeflogen, hieß es auf der Website des SWR.
Armbruster war den Angaben des SWR zufolge seit Anfang dieser Woche gemeinsam mit einem weiteren SWR-Reporter im Gebiet der Freien Syrischen Armee, um eine Reportage über die syrischen Aufständischen zu drehen. Die oppositionellen Rebellen führen seit rund zwei Jahren einen bewaffneten Kampf gegen die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Im Zuge des Bürgerkrieges wurden nach UN-Schätzungen bereits mehr als 70.000 Menschen getötet.
Der aus Tübingen stammende Armbruster hatte erst im Januar 2013 die Leitung des Auslandsstudios in Kairo abgegeben, von wo aus er mehrere Jahre lang für die ARD und den SWR über die arabische Welt berichtet hatte. Dabei erlebte er die Umwälzungen im Zuge des Arabischen Frühlings mit und berichtete aus Kairo etwa live über den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak am 11. Januar 2011.
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