Für Pechstein kann Sotschi kommen

Die 41-Jährige wird zweimal WM-Dritte

  • Frank Thomas, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Auf dem WM-Eis gab Claudia Pechstein eine bessere Figur ab als beim Zoff mit Stephanie Beckert. Mit zwei Bronzemedaillen rettete sie dem deutschen Verband die Bilanz. Beckert verlässt die WM als Verliererin. Ihr Manager fordert Konsequenzen.

Bei einem Bierchen an der Bar im Hotel Vesna von Sotschi fiel bei Claudia Pechstein um Mitternacht die ganze Anspannung der vergangenen Tage ab. Mit ihren zwei Bronzemedaillen hatte die älteste Eisschnellläuferin der Weltelite ihren unbändigen Kampfgeist demonstriert.

»Ich bin so stolz, bei jedem Rennen neue Rekorde in der Altersklasse 41 aufzustellen«, meinte sie nach den 5000 Metern, und plötzlich schossen ihr die Freudentränen in die Augen, der sie sich in der Mixed-Zone etwas schämte. Da tat ihrer Freude auch keinen Abbruch, dass sie beim abschließenden Teamrennen im »Berlin-Express« mit Bente Kraus und Monique Angermüller ihre dritte Medaille um 0,18 Sekunden verpasste. »Das erste Mal in dieser Konstellation: Es hat gut funktioniert«, sagte Pechstein über Platz vier am Sonntag.

Auf dem Olympia-Eis hatte sie insgesamt einen weit besseren Eindruck hinterlassen als zuvor im unsäglichen Psycho-Duell gegen Rivalin Stephanie Beckert. Ihr öffentlicher Vorwurf der »vorsätzlichen Arbeitsverweigerung« erwies sich spätestens nach den WM-Rennen als unbegründet. Der Thüringerin fehlte nach nicht optimaler Vorbereitung die Form vergangener Jahre. Die Plätze sieben (3000 Meter) und fünf (5000 Meter) entsprachen nicht ihrem Potenzial. »Mehr war nicht drin, weil mein Kopf nicht frei war«, sagte die Erfurter Olympiasiegerin mit Hinweis auf die wiederholten Sticheleien Pechsteins. »Es war nicht ihre WM«, konstatierte ihr Trainer Stephan Gneupel. »Aber das kann Motivation für das Olympia-Jahr sein.« Ihr Manager Klaus Kärcher forderte dagegen Konsequenzen von der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft. »Stephanie ist völlig am Ende. Sie hat einfach nicht die Kraft wie Anni Friesinger, die Attacken von Frau Pechstein abzuwehren«, sagte er. Diese indes strotzte nach ihrer 59. (!) Medaille vor Selbstbewusstsein.

Feuchte Augen hatte auch Jenny Wolf. Nachdem sie um 0,05 Sekunden das Podest über 500 Meter verpasste, waren dies aber keine Freudentränen. »Ich bin tief enttäuscht. Ich muss mein Rennen gegen Fatkulina gewinnen, dann stehe ich auf dem Podest«, bedauerte die viermalige Weltmeisterin.

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