Euroscheine ab Mai mit neuem Gesicht
Leserfrage zum neuen 5-Euro-Schein
Ab 2. Mai dieses Jahres werden neue Fünf-Euro-Banknoten in der gesamten Eurozone in Umlauf gebracht. Es ist der Beginn, denn es folgen nach und nach in aufsteigender Reihenfolge weitere runderneuerte Scheine.
Die neue 5-Euro-Scheine wurden am 10. Januar 2013 im Archäologischen Museum in Frankfurt am Main vorgestellt. Die offensichtlichsten Veränderungen sind, dass darauf erstmals ein Gesicht zu sehen sein wird. Es gehört einer Persönlichkeit der Antike: Europa, jene Gestalt der griechischen Mythologie, auf die letztlich der Name des Kontinents zurückgeht.
Künftig wird sie im Wasserzeichen und im Hologramm der europäischen Banknoten zu sehen sein. Vorbild dafür war eine Abbildung, wie sie auf einer rund 2000 Jahre alten Vase erscheint, die im Pariser Louvre steht.
Die Sicherheitsmerkmale wurden verstärkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit der Herausgabe der neuen Banknoten vor allem die Sicherheitsmerkmale verstärken. So sind im silbernen Streifen, den jede Banknote enthält, bisher beim Kippen ein Eurozeichen und der Wert des Scheins zu sehen. Künftig wechseln sich darauf das Porträt von Europa, das Fenster des auf dem Schein zu sehenden Gebäudes sowie die Wertzahl des Geldscheins ab. Außerdem wird künftig der aufgedruckte Wert auf dem Schein, also beispielsweise die große Zahl »5«, die Farbe von Smaragdgrün in ein tiefes Blau ändern, wenn man die Banknote etwas neigt.
Zahl gefälschter Banknoten auf 41 500 gestiegen
Notwendig wird das auch vor dem Hintergrund der jüngsten Zahlen der Bundesbank über Falschgeld. Danach ist die Zahl der gefälschten Banknoten, die folglich aus dem Verkehr gezogen werden mussten, im Jahr 2012 um 6,4 Prozent auf rund 41 500 Stück gestiegen.
Unverändert bleiben dagegen die grundlegenden Motive der Scheine: Weiterhin werden Brücken und Gebäude dominieren. Sie stehen für europäische Baustile verschiedener Epochen.
Die bisher rechts oben stehende Wertzahl rutscht in die Mitte des Scheins, die Weißfläche am linken Rand verschwindet. Es werden die fünf Kürzel für die Europäische Zentralbank, die bisher am oberen Rand der Geldscheine aufgeführt sind, an den linken Rand verschoben und ergänzt. Bisher steht dort BCE, als Abkürzung in verschiedenen romanischen Sprachen gebräuchlich (Französisch oder Italienisch), ECB (Niederländisch, Slowakisch), EZB (Deutsch), EKP (Finnisch, Estnisch) sowie EKT (Griechisch). Nun kommen vier weitere Abkürzungen hinzu: eine Kyrillische für Bulgarien sowie die polnische, ungarische und maltesische Variante, obwohl diese Länder - bis auf Malta - bisher nicht Mitglied der Eurozone sind.
Laut EU-Vertrag sind alle Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die Kriterien dafür erfüllen. Davon ausgenommen sind Großbritannien, Dänemark und Schweden. Auf den Scheinen sind folglich nun alle EU-Mitglieder repräsentiert, nicht nur die Eurostaaten. Daher kommen also Hinweise auf jene Länder hinzu, die bisher nicht vertreten waren, weil sie zum Zeitpunkt der Euroeinführung noch nicht EU-Mitglied waren.
Aus dem gleichen Grund wird auch das Wort »EURO« neben den Wertzahlen künftig in drei Versionen erscheinen - in lateinischen, griechischen und kyrillischen Buchstaben (»EBPO«). Somit haben die neuen Banknoten gestalterisch schon eine mögliche Erweiterung der heutigen Eurozone vorweg genommen, was beispielsweise für Bulgarien, Ungarn und Polen gilt.
Was wird aus den bisherigen Banknoten?
Die alten Euroscheine bleiben zunächst weiterhin in Umlauf und werden erst später nach und nach aus dem Verkehr gezogen, bis sie definitiv ihre Gültigkeit verlieren. Aber selbst danach büßen sie ihren Wert nicht, weil auch nach Ablauf der Gültigkeit die alten Euroscheine bei einer europäischen Notenbank umgetauscht werden können.
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