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Der Neue mit dem Lächeln

Tennisprofi Tobias Kamke profitiert bei Australian Open von neuem Chef

  • Lars Reinefeld, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Tobias Kamke stand meist im Schatten der Anderen. Doch das soll sich ändern. Erstmals wurde der Lübecker für das deutsche Davis-Cup-Team nominiert. Zudem will er endlich unter die Top 50. Bei den Australian Open machte er den ersten Schritt dazu.

Als Tobias Kamke in der vergangenen Woche in der Rod Laver Arena aus der Kabine kam und in das Gesicht von Carsten Arriens schaute, wusste er sofort Bescheid. Mit einem breiten Lächeln schaute ihn der neue Davis-Cup-Teamchef an und übermittelte ihm die freudige Botschaft, dass er erstmals für das Tennis-Nationalteam nominiert ist. Kamke musste spontan zurücklächeln. »Es war immer ein großes Ziel von mir, im Davis Cup zu spielen«, sagte der frisch Beförderte.

Unter Arriens\' Vorgänger Patrik Kühnen bekam der Lübecker nicht die Chance, diesen Traum zu verwirklichen. Anfang Februar gibt der 26-Jährige in Argentinien endlich sein Debüt. »Ich freue mich riesig auf die Tage in Buenos Aires«, sagte Kamke, dem die erstmalige Berufung einen deutlichen Schub gab. Bei den Australian Open stürmte er am Montag mit 6:1, 6:4, 6:1 gegen den Italiener Flavio Cipolla in Runde zwei. Nächster Gegner ist der Schweizer Stanislas Wawrinka, der Cedrik-Marcel Stebe aus dem Turnier warf. »Das wird schwer. Für mich zählt Wawrinka immer noch zu den potenziellen Top-Ten-Spielern«, so Kamke.

Noch konzentriere er sich voll auf Melbourne, der Davis Cup gelange erst danach in seinen Fokus. Doch Kamke gibt zu, dass ihn die Gedanken an seinen ersten Einsatz für Deutschland beflügeln. »Gar nicht mal so im Spiel, aber im Training hat mir das schon einen Schub gegeben.« Kamke ist damit einer der ersten Profiteure vom Trainerwechsel bei den deutschen Tennisspielern. Seit Arriens Ende 2012 Kühnen ablöste, weht laut Kamke ein frischer Wind. »Er will, dass das Teamgefühl nicht nur für sechs Tage während einer Davis-Cup-Partie da ist, sondern über das ganze Jahr«, lobte Kamke den geplanten regelmäßigen Austausch.

Erstmals trommelte Arriens die deutschen Spieler in einem Restaurant auf der Anlage von Melbourne zusammen. In Zukunft soll es diese Treffen, die bei den Frauen unter Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner längst üblich sind, vor jedem Grand Slam geben.

Kamke will derweil nicht nur im Davis-Cup-Team eine gute Visitenkarte abgeben. Er hat sich für die gesamte Saison viel vorgenommen. »Bis Wimbledon will ich die Top 50 knacken und da dann auch den Rest des Jahres bleiben«, sagte die aktuelle Nummer 90 der Welt. Ende Januar 2011 erreichte er mit Platz 64 seine bislang beste Platzierung. Danach gab es mehr Tiefen als Höhen. Doch 2013 soll alles anders werden. Der Anfang war vielversprechend.

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