Keine Waffenruhe

Olaf Standke über Waffengesetze in den USA

  • Lesedauer: 2 Min.

Traditionell wächst in den USA die Nachfrage nach Pistolen, Revolvern und Gewehren in der Vorweihnachtszeit besonders stark. Nach dem jüngsten Amoklauf in Newtown aber sei der Run auf die Waffengeschäfte so heftig wie wohl noch nie. Die Branche berichtet von Rekordzahlen. Gut möglich, dass dahinter auch die Furcht vor strengeren Gesetzen steckt, denn die Debatte über das so großzügige wie gefährliche Waffenrecht in »Gottes eigenem Land« hat mit der Bluttat in der Sandy-Hook-Grundschule wieder an Intensität gewonnen.

Präsident Barack Obama macht in dieser Frage Druck, im Januar sollen Vorschläge für schärfere Gesetze vorliegen. Seinen Vize Joe Biden ernannte er zum Leiter einer Kommission, die jetzt Antworten auf die ausufernde Waffengewalt in den USA mit jährlich 30 000 Toten finden soll. Nur werden es die richtigen sein? Grundsätzlich will auch Obama das in der Verfassung verankerte Recht jedes US-Bürgers auf Waffenbesitz nicht antasten. Ihm gehe es um »verantwortliche Grenzen«, deshalb macht er sich etwa für ein Verbot von Sturmgewehren stark, die auch zum Arsenal des Newtown-Mörders gehörten. Ein Verbot, das in den 1990er Jahren schon einmal galt und auf Druck der Waffenlobby erst Anfang des neuen Jahrtausends wieder aufgehoben wurde. Übergroße Magazine sollen ebenfalls auf den Index. Fraglos wäre das nicht nur eine politische Platzpatrone. Eines ist aber auch sicher: Angesichts von 300 Millionen Schusswaffen im Privatbesitz würde es nicht reichen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal